LYDIA'S GEMSTONE - THE NEW MELANCHOLY


Label:TWILIGHT
Jahr:2011
Running Time:34:38
Kategorie: Neuerscheinung
 

Lydia`s Gemstone sind ein neuer Fixstern im Kosmos des schwarzen Musikuniversums, so die Bandinfo. „The New Melancholy“ ist das Debüt der Österreicher, nachdem man sich 2008 zusammengefunden hat und bisher ein Demo veröffentlichte. Soweit der Hintergrund. Musikalisch geht es in Richtung schwermütigen Gothic-Metal der sehr vielseitig ist. Los geht es etwas melancholisch doomig mit „The Lunar Threnody“ um bei „PanDemonIum“ klassischen gitarrenlastigen Gothrock zu bieten. „Karmagaddon“ ist ein Alternativ-Rock-Song der es in sich hat, treibende Gitarrenarbeit und klasse Gesangsparts. „The Gemstone Anthem“ ist mit 7:41 min. der längste Song auf dem Album, welches mit einer Spielzeit von knapp 35 min. insgesamt arg kurz geraten ist. Der Song beginnt als Alternativ-Song und in dem Moment, wo man denkt, dass der Song vorbei ist und ausklingt wechseln Lydia`s Gemstone in gefühlvolle Akustikgitarrenarbeit, die sich langsam im Tempo steigert um mit metallastiger E-Gitarrenmelodie wieder auf die Akustikgitarre zurück zu kommen. Dieser Instrumentalpart des Songs ist sehr gefühlvoll und hätte durchaus mit seinen 3 ½ min. auch als eigenständiger Song auf dem Album vertreten sein können. In „Noir“ kommen dann Samples zum Einsatz und ist im Vergleich zu den anderen Songs elektronisch gehalten. Der absolute Gegensatz folgt dann bei „Interitus“, welches eher an einen Metalsong angelehnt ist, kurz aber heftig. „Supersonic (Apaerophobia)“ weist ebenfalls wieder tolle treibende Gitarrenriffs auf, das melancholische Feeling wird durch die Gesangslinie hervorgebracht. Anfangs fand ich die Stimme von Markus Keimel noch sehr gewöhnungsbedürftig, aber im Verlauf und nach mehreren Hördurchgängen könnte ich mir eine andere Intonierung und Stimme bei dieser Musik nicht vorstellen. Die Melodie von „Black Oak Wood“, dem letzten Song des Albums, erinnert sehr stark an die Mondscheinsonate von Beethoven, ist aber ein toller gefühlvoller Song, die Albumballade so zusagen. Lydia`s Gemstone schaffen es verschiedene Stile gut zu kombinieren und es kommt keine Langeweile auf, die Songs leben vom gut ausgetüftelten Songwriting. Es bildet sich eine Atmosphäre die man sonst bei Bands wie z. B. Moonspell oder Tiamat findet. Die Produktion lässt etwas zu wünschen übrig, aber das Debüt zeigt, dass wir in Zukunft auf jeden Fall mit dieser, zum Glück gitarrenorientierten, Band rechnen müssen. Endlich mal ein Lichtschimmer im sonst so elektronischen schwarzen Musikuniversum.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


zurück zur Übersicht