SUMMONING - OLD MORNINGS DAWN

Label: | NAPALM |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 64:56 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
„Als Beschwörung gilt das Rufen oder spirituelle Erschaffen von Geistern, Fabelwesen, übernatürlichen Geschöpfen oder auch bestimmter Ereignisse.“ - Der englische Begriff für Beschwörung lautet Summoning. Sie sind eine österreichische Band bestehend aus Protector (Richard Lederer) und Silenius (Michael Gregor), kann man wahrlich nicht so einfach in eine musikalische Schublade stecken. Wollen wir dem Kind also einen Namen geben, können wir Summoning unter atmosphärisch epischen Black Metal mit Ambiente versuchen einzuordnen. Ihre Einflüsse liegen in den Texten der Schriftsteller J.R.R. Tolkien oder auch Michael Moorrcock, sowie verschiedenen anderen Themen der Fantasiewelten. Der bislang größte Erfolg wurde mit dem 1995 veröffentlichten zweiten Album „Minas Morgul“ gefeiert, das die Band grundlegend prägte und ihren Stil besiegelte. Es folgten LP's wie "Dol Guldur", "Stronghold", "Let Mortal Heroes Sing Your Fame" und letztlich "Oath Bound" im Jahre 2006. Allesamt erschienen unter Napalm Records. Persönliche Probleme und Ideenmangel führten anschließend zu einer lang anhaltenden Stille in den zauberhaften Welten von Summoning, zum Bedauern ihrer Fans. Doch nun endlich zerbricht die Stille und Summoning entführen uns mit neu erlangten Kräften in das epische Mittelerde Reich des lange überreifen Silberlings „Old Mornings Dawn“. So manche lange Pause bringt leider mit sich, dass man an die alten Erfolge nicht wieder anknüpfen kann. Das scheint bei Summoning jedoch nicht der Fall zu sein. Als wäre die Stille nie über ihre Lande gezogen, setzen sie ihre Erfolgslinie fort. „Old Morning Dawn“ ist eine majestätische Klangreise voller Atmosphäre und Melodie durch Mittelerde. Ein Ambiente aus Zauber und Magie erstreckt sich über diesen wundervoll harmonischen Rohling und schafft unweigerlich riesige Traumwelten jenseits von Raum und Zeit. Unterstützt wird diese epische Klangwand durch Flöten und Gänsehaut treibender Chorgesänge, neben dem eigentlichen gutturalen Gesang. Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht recht entscheiden, welcher Song mir nun am Besten gefällt. Schon zu Beginn verursacht das mysteriöse Flüstern in „Evernight“ bei mir eine Gänsehaut, ehe die Klangwände einsetzen. Auch die tragenden Melodien von „Flammifer“ und dem Titelsong „Old Morgings Dawn“ schweben angenehm und beruhigend in meinen Ohrmuscheln. Das eindrucksvolle „Caradhras“ lässt einen die majestätischen Berggipfel des Caradhras, wie im Fluge erblicken und spiegelt ihre Kraft und Größe wieder. Das Heulen und Schreien in „Of Pale White Morn And Darkened Eves“ macht diesen Titel so wunderbar mysteriös und schauderig. Auch „The Wandering Fire“ überzeugt durch seine Kraft und besonders in der Endphase durch die zauberhaften Melodieverläufe. Mehr Mittelerde-Feeling geht nicht. Wobei ich diese Klänge nicht nur Mittelerde-Fans ans Herz legen würde. Also, Musik an, zurücklehnen, träumen und genießen!
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Denise Schokolowski