MACHINE HEAD - UNTO THE LOCUST


Label:ROADRUNNER
Jahr:2011
Running Time:48:53
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nachdem „Through The Ashes Of Empires“ und „The Blackening“ wie Bomben eingeschlagen sind und der Metal-Welt eindrucksvoll bewiesen haben, dass Machine Head in ihrem Genre ganz weit vorne mitspielen, habe ich „Unto The Locust“ gespannt erwartet. Ein Rückschritt zu den Anfangstagen wurde bereits schon beim letzten Album ausgeschlossen. „Unto the Locust“ verdeutlicht, mit welch großen Schritten Machine Head nach vorne gehen. Das Album beginnt mit dem Song „I Am Hell (Sonata in C#)“. Eingeleitet von Chorgesängen entwickelt sich langsam eine groovende Doomwalze, die den Zuhörer bereits erahnen lässt, was ihn erwartet. Im zweiten Part des Songs werden dem Zuhörer Riffgewitter um die Ohren geschossen, die durch aggressiven und trotzdem melodiösen Gesang unterstützt werden. Im Anschluss zeigen Robb Flynn und Phil Demmel ihre Solokünste, von denen sich viele Bands eine gute Scheibe abschneiden könnten. Durch einen kurzen akustischen Part wird erneut die Doom Keule geschwungen und der Song beginnt leiser werdend zu enden. Song Nummer zwei heißt „Be Still And Know“ und könnte durchaus als Hommage an Priest und/oder Maiden durchgehen. Doppelläufige Gitarrenparts vereint mit dem typischen Machine Head Groove und ein Solo, welches auf fast keinem Metalalbum fehlen sollte. Im Refrain wird deutlich, dass Robb Flynn sein Stimmvolumen seit „The Blackening“ nochmals erweitert hat. Weiter geht’s mit „Locust“. Ein ruhiger Gitarrenpart leitet den Song ein, bevor die Drums mit einsteigen und gemeinsam eine Soundwand aufgebaut wird. In diesem Song wird alles Machine Head typische miteinander kombiniert. Gitarrenbreaks, die an „Burn My Eyes“ erinnern, in den Strophen ein Gitarrenpart, welcher der große Bruder einiger „Supercharger“ Riffs sein könnte, sowie die gesamte Spannbreite Robb Flynn’s Stimme. Der Song könnte durchaus Hitpotential auf Konzerten entwickeln. Nachdem die ersten drei Songs ziemlich typisch, jedoch keinesfalls schon mal da gewesen klingen, erweitern die Jungs um Robb Flynn mit „This Is The End“ ihr musikalisches Schaffen. Auf das kurze, akustische Intro folgt ein Riffgewitter der Höchstklasse mit deutlichen skandinavischen Einflüssen. Blastbeats gepaart mit melodiösen Gitarrenriffs. Dazu wieder ein extrem starker und eingängiger Refrain, in dem jedoch der Gesang zum Teil etwas zu melodisch ist. „The Darkness Within“ erinnert an typische US Rock/Punk Songs, ohne jedoch zu verleugnen, aus wessen Feder er stammt. Hier wird sehr deutlich, dass Machine Head und vor allem Robb seit mehr als zehn Jahren eine Entwicklung zum Positiven durch gelebt haben. Parts, die früher als „Emodreck“ abgehandelt worden wären, klingen ausgereift und wirken in Gesamtkonzept des Songs ansprechend und nicht, als würden Machine Head wieder abseits ihres eigentlichen musikalischen Betätigungsfeldes arbeiten. „Pearls For Swine“ ist eine traditionelle Machine Head Thrash Granate, die durchaus auch auf dem Vorgänger gepasst hätte. Hier gibt es nicht viel zu sagen. Fette Riffs mit typischen Gitarrenharmonien und aggressivem Gesang. Alles was die Band ausmacht und die Grundzutaten für einen guten Song! Die Platte endet genauso bombastisch, wie sie begonnen hat. „Who We Are“ startet mit einem Kinderchor und Streichern. Untypisch für Machine Head, jedoch passend in den Song eingearbeitet. In den Strophen wird feinster Thrash Metal geboten. Aggressiver „geschrieener“ Gesang mit einem eingängigen Gitarrenriff. Dagegen erinnert mich der Refrain in der Darbietungsweise, sowie dem Text, eher an einen Manowar Song (positiv gemeint!!!). Eine sehr gelungene Kombination, die wiederum zeigt, welche musikalische Spannweite Machine Head mittlerweile haben. Punktemässig schneidet das Album bei mir mit 9 von 10 ab, und gilt als Anwärter für das Album des Jahres.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Matze Fittkau


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