JOHN WAITE - ROUGH AND TUMBLE
Label: | FRONTIERS |
Jahr: | 2011 |
Running Time: | 50:12 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
John Waite, ex-Fronter von The Babys und der Superband Bad English, gibt sich in der nächsten Zeit live ein Stelldichein. Damit die Wartezeit nicht zu lang wird, schickt der Sänger ein neues Album ins Rennen. Das bis dato zehnte Solowerk schießt John mal eben locker aus der Hüfte. Insgesamt erschafft er zwölf, wie immer sehr trocken abgemischte Songs, welche die gesamte Bandbreite des Shouters widerspiegeln. Das geht vom nachdenklichen Blues/Country-Track "Hanging Tree" (zweiter Bonus-Track) im melancholischen Gewand, über "Shadows Of Love", einem lupenreinen Chartbreaker der alten Schule mitsamt 80er-Jahre Arena-Flair, bis hin zur ergreifenden Super-Ballade "If You Ever Get Lonely", mit der uns so vertrauten Stimme des Sängers, der so verdammt anders klingt als viele Konkurrenten. John Waite hat das Glück einen ganz eigenen, besonders charmanten Charakter in seiner Stimme zu besitzen, der die Wiedererkennung leicht macht und eine Melancholie hervorbringt, die sofort zu Herzen geht. Das haben nur wenige andere Stars wie Michael Bormann (ex-Jaded Heart) oder Ted Poley (Danger Danger) drauf. Wer aufmerksam zuhört, wird natürlich gewahr, dass sich ein Filler eingeschlichen hat. Die Rede ist vom belanglosen Teil "Mr. Wonderful", dem ersten Bonus-Track. Und "Peace Of Mind", mit dem gesprochenen Anfang, ist ebenfalls nicht das Gelbe vom Ei. Mit seinem schrägen Refrain stellt er für die Fans von Mr. Waite ein etwas heikles Unterfangen dar. Doch vier Jahre Wartezeit haben sich definitiv gelohnt und der Barde, der mit "Missing You" 1984 seinen letzten großen Solo-Hit hatte (ja genau, der Song den Tina Turner gecovert hat), kann wieder gnadenlos überzeugen.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak