ACCEPT - RESTLESS AND WILD


Label:BRAIN
Jahr:1982
Running Time:44:02
Kategorie: Classics
 

"Als der Heavy Metal in den Achtzigern kollidierte, gab das ein dröhnendes, chaotisches, erderschütterndes Spektakel. Babys heulten los, der Putz fiel von der Decke, und die Katze blieb drei Tage verschwunden. Niemand war so richtig darauf vorbereitet, als der Heavy Metal ins Jahrzehnt krachte. Trillionen von Lichtjahren entfernt blickte das, was der Urknall übriggelassen hatte, über seine Schultern, um zu sehen, was da so einen Krach machte. Oh! Es war Heavy Metal der mit den Achtzigern zusammenkrachte“. So beschrieb ein gewisser Chris Crocker, zitiert aus „Heavy Metal: Geschichten, Bands und Platten“, erschienen im Reclam Verlag, das Phänomen „Heavy Metal“ der 80er Jahre. Was das mit dem nicht vorbereitet sein betrifft, so mache Alben dieser Dekade haben sicher auch für offene Münder gesorgt als zum Erstaunen der Hörer neue Maßstäbe in Sachen Härte gesetzt wurden. Eines dieser Alben einer deutschen Band ist zweifelsohne „Restless And Wild“ von Accept.  Ein Bekannter drückte mir die Scheibe in den 90ern mit den Worten „hier, ich steh nicht so auf 08/15 Metal“ in die Hand. Schon beim ersten Anspielen des Albums wurde mir klar, dass sich das mir hier Offenbarte keinesfalls nur durchschnittlich, sondern vielmehr epochal und nachhaltig war. Hier war all das vorhanden, was man von einem überragenden klassischen Metal Album erwartete, und mit „Fast As A Shark“ ist auch einer der vielleicht frühsten Speed Metal Tracks auf dem Album vertreten. Ein alpin anmutendes Volksmusikintro eröffnet knisternd den ersten Song, geht erst in einen Schrei, und dann in die Musik über. Der Opener ist derart intensiv und trotzt nur so vor Energie und Power. Der raue Gesang von Udo Dirkschneider wird im Refrain von der Band gesanglich mitgetragen und die Geschwindigkeit macht diesen Track zu einem rasanten Höhenflug, in dem die Gitarrensoli regelrecht miteinander ringen und wetteifern. Aber „Restless And Wild“ ist auch als Ganzes ein perfektes Release. Auf diesem Album befindet sich kein schlechter Track, sei es der Titel Song „Restless And Wild“, die Banger Hymne „Shake Your Heads“, das atmosphärische „Neon Nights“ oder etwa das ruhige „Princess Of The Dawn“. Alle zehn Stücke sind überragend gut und haben einen hohen Widererkennungswert. Ähnlich wie die Hand mit der Rasierklinge auf dem Judas Priest Cover zu „British Steel“, reflektiert das Foto auf der Plattenhülle, zwei aufrecht stehende und brennende Gitarren, die Musik visuell perfekt. Auf dem Cover wird zwar Hermann Frank als zweiter Gitarrist angegeben, doch Wolf Hoffmann spielte alle Gitarren ACCEPT-restless and wild 1982 victoria coverselbst ein. Es existiert auch noch eine Metronome Musik CD Version aus dem Jahre 1992, die über ein Label namens Victoria erschien, mit einem Bühnenfoto als Plattencover. Dass diese Band auch in Musikerkreisen einen hohen Status einnimmt und oft als Einfluss genannt wird, zeigt sich an den zahllosen Coversongs. Der über Nuclear Blast erschienende Sampler  „A Tribute To Accept “, auf dem u. a. Witchery  „Fast As A Shark“; Agent Steel „Demon´s Night“ oder Godgory mit „Princess Of The Dawn“ vertreten sind,  ist sicher nur ein Beweis hierfür. Dies liegt sicher auch am Alter der Solinger Band, die ihr Debüt 1979 veröffentlichte und somit zu den Pionieren der deutschen Szene zählt, und eine Vorreiterstellung in der „New Age Of German Heavy Metal“ Bewegung einnimmt, die Bands wie Helloween, Bonfire oder Pink Cream 69 hervorbrachte. Die Diskografie von Accept beinhaltet noch zahllose andere überragende Alben wie etwa „Breaker“ (1981); „Balls To The Wall“ (1983) oder „Metal Heart“ (1985), die in keiner Sammlung fehlen sollten. Love Is Made Of Steel.


Tracklist:
01  Fast As A Shark
02  Restless And Wild
03  Ahead Of The Pack
04  Shake Your Heads
05  Neon Nights
06  Get Ready
07  Demon´s Night
08  Flash Rocking Man
09  Don’t Go Stealing My Soul Away
10  Princess Of The Dawn

Line Up:
Udo Dirkschneider - Vocals
Wolf Hoffman - Guitars
Peter Baltes - Bass
Stefan Kaufmann – Drums

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Fabian Bläckout


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