MOB RULES - RADICAL PEACE


Label:AFM
Jahr:2009
Running Time:53:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mob Rules waren für mich immer die angenehmeren Vertreter der deutschen Weichspülerei, schließlich hatten sie Hits auf jedem Album. Unverständlich, warum sie es bislang nicht aus dem Untergrund heraus geschafft haben, klingen sie doch wie ernsthafte Edguy, also ohne jedwelche Kaspereien. Besonders auf diesem Album bekam die Epic den Vorzug gegenüber kurzen Tracks mit Hitcharakter. So eröffnet der Siebenminüter „Children Of The Flames“ die Scheibe, eine getragene Melodie- und Energienummer. „Trial By Fire“ treibt danach gut nach vorne, bis die sechs Wilhelmshavener mit „Warchild“ eine weitere Slowdown-Nummer mit erhabenem Refrain bringen. „Astral Hand“ im Mid-Tempo, zwingt zum Mitnicken, und dürfte Live der Kracher werden. Und dann wird’s amerikanisch. John F. Kennedy eröffnet den Achtzehnminüter „The Oswald File“ mit dem bekannten Teil seiner Berliner Rede von 1963, und auch dem bekannten Funkspruch seiner Ermordung, der bereits seit 1980 durch Saxon’s „Dallas 1 Pm“ bei allen Metallern bekannt ist. Weiter vorwärts in „Waiting For The Sun“ führt Sänger Klaus Dirks die Stärken seiner tieferen Stimme vor, und auch hier zündet wieder ein Refrain mit Ohrwurm, wie im Rausschmeißer „The Glance Of Fame“. Die Niedersachsen vom Jadebusen halten ihr Niveau mit ihrem leicht progressiven Einfluss und bleiben auch mit diesem Output ganz oben auf meiner Liste. Wer Edguy bislang zu albern fand, sollte sich verdammt noch mal „Radical Peace“ von Mob Rules rein tun. Oder auch jede andere Scheibe ihres Backkataloges, die Jungs hätten den Erfolg schon lange verdient.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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