JAMES LABRIE - ELEMENTS OF PERSUASION


Label:INSIDE OUT
Jahr:2005
Running Time:66:48
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wem das letzte Dream Theater-Werk (“Train Of Thought”, 2004) etwas zu hart in die Hirnschale trümmerte, der darf sich beim neuen Solo-Album des Fronters einige Male genüsslich zurücklehnen. James ist einer der wenigen versierten Sänger (übrigens Kanadier, wer es immer noch nicht weiß), der es völlig unter Kontrolle hat, auf absolut rauen und aggressiven Gitarren-Riffs herrlich einfühlsame Gesänge zu hauchen. Genauso unterschiedlich wie seine Arbeit mit seiner Stammband ausfällt, so verschieden klingen seine Solo-Silberlinge und dennoch muss man heuer erwähnen, dass vorliegender Output eigentlich auch ein Album von Dream Theater sein könnte, wenn nicht mit Keyboarder Matt Guillory, Drummer Mike Mangini (ex-Extreme), Klampfer Marco Sfogli (der neue Mann, als Ersatz für Mike Keneally und Mike Borkosky) und Basser Bryan Beller, die alte Mullmuzzler-Truppe (unter diesem Namen veröffentlichte James seine ersten beiden Solo-Scheiben) für die Instrumentierung verantwortlich wäre. Die zwölf neuen Tracks von James LaBrie reizen etliche Metal-Genre aus und wechseln stets vom komplexen Kontext zum straighten Umgang mit der Stimme. Dennoch, die Kunst ist es ein solches Werk wie „Elements Of Persuasion“ aus einem Guss erklingen zu lassen. Dies hat der Meister ohne wenn und aber vollbracht. Die mittlerweile allseits bekannte, textliche Vielfalt des Fronters kommt auch auf dem aktuellen Opus wieder richtig zur Geltung. Ein Luxus an Lyrics, gepflastert mit wohl durchdachten Wort-Spielereien. Doch Mr. LaBrie ist einige Schritte von einem reinen Progressive-Album entfernt. Trotz raffinierter Momente und modernen Sound-Gimmicks, ist der hochgradig düster-metallisch gehaltene Sound im Regelfall einfach „voll in die Fresse“. Metal rules!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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