SULPHUR AEON - Tiefsee-Thematik bis zur Euphorie


Sulphur Aeon legten mit "Swallowed By The Oceans Tide" ein mächtiges Album vor, das an meinen Nicht-Deather-Ohren keineswegs spurlos vorbei gehen konnte. Aus großartigen Songs mit mächtigen Gitarrenwänden, denen man die Tiefe der beschriebenen Gewässer sofort abkauft, besteht dieses Album und sofort war klar, dass diese Band für CROSSFIRE interviewt werden musste. Jetzt trafen endlich die Antworten von T. ein, der für Gitarre und Bass der Teutonischen Deather zuständig ist, die ihre Namen einfach mit dem Anfangsbuchstaben abkürzen.

SULPHUR AEON logoJoxe: Erst einmal Herzlichen Glückwunsch für Euer Album „Swallowed By The Oceans Tide“, das ein wirklich amtliches Brett geworden ist. Ihr seid sicher sehr zufrieden damit. Wie sind die Reaktionen darauf bis jetzt?

T.: Besten Dank! Und klar, wir sind mit dem Ergebnis vollkommen zufrieden. Wir haben mit dem Album genau das umgesetzt, was uns im Vorfeld vorschwebte. Und sicherlich haben wir uns auch erhofft, dass die Scheibe gut ankommen wird, aber dass die Reaktionen dann derart euphorisch ausfallen, hat uns auch umgehauen.

Joxe: Erzähl doch mal etwas zu Eurer Biografie, wo habt ihr vor Sulphur Aeon Musik gemacht, und wie habt ihr zusammen gefunden?

T.: Sagen wir mal, wir haben alle unsere Erfahrungen gesammelt, aber ich möchte einfach, dass Sulphur Aeon komplett für sich allein steht. Für mich persönlich ist es quasi die Quintessenz aus allem, was ich vorher gemacht habe, vor allem weil ich in dieser Band das erste mal die Möglichkeit habe, meine musikalischen Ideen völlig frei und ohne Kompromisse zu verwirklichen.

Joxe: Was bedeutet der Name Suphur Aeon für Euch, wo kommt er her?

T.: Der Name hat keinen direkten Ursprung wie z.B. ein Buch oder einen Film. Ich war einfach auf der Suche nach einem Namen, der sowohl dunkel und apokalyptisch ist, aber auch etwas Erhabens hat. Irgendwann kam ich dann einfach auf Sulphur Aeon und war froh, dass den vor mir noch keiner verwendet hat. Der Name passt auch wie die sprichwörtliche Faust auf´s Auge zu unserer Musik. Man könnte sagen, er bezeichnet das Zeitalter des Untergangs.

Joxe: Ihr seid ja noch bei December Flower tätig. Ist Sulphur Aeon für Euch ein Projekt, oder eine Band?

T.: D. und ich sind auch bei DF, das stimmt aber Sulphur Aeon steht bei mir ganz klar an erster Stelle. Das ist einfach komplett mein Baby, wo ich mich in kreativer Hinsicht völlig austoben kann. Und ich sehe uns auch definitiv als echte Band. Bei DF bin ich ja “damals” in eine bestehende Formation eingestiegen und ich stehe auch komplett auf den Sound, aber da ist der Rahmen halt recht eng gesteckt, was aber auch irgendwie den Reiz ausmacht.

Joxe: Wie seid ihr an den Deal mit F.D.A. Rekotz gelangt?

T.: Das hat der Philipp von Imperium Productions eingestielt. Dass das Album auf Vinyl rauskommen würde, war von vornherein klar, das mit der CD eine Option. Als es dann um passende Partner ging, waren F.D.A. schon klar unsere erste Wahl, weil ich einfach Rico´s Enthusiamus schätze und er die Sache mit Herzblut betreibt. Philipp hat ihm dann die Scheibe als Lizenzdeal angeboten und Rico hat direkt zugeschlagen. Ich bin beiden sehr dankbar, für alles, was sie für uns getan haben!

Joxe: Wie schreibt ihr Eure Songs, eher zu Hause am Computer, oder zusammen im Proberaum?

T.: Ich komponiere alle Songs hier am alleine am Rechner. So habe ich Sulphur Aeon angefangen und so wird es auch bleiben. Ich brauche da einfach meine Ruhe und auch die richtige Stimmung für, ich kann das nicht auf Kommando oder unter Zeitdruck. Ich arbeite auch nie an zwei Songs gleichzeitig. Das geht halt einfach los, wenn man so rumklampft und mich dann ein Riff oder eine Melodie so packt, dass ich anfange, diese aufzunehmen. Von da an lasse ich mich einfach von der Stimmung durch den Song tragen. Das mag etwas “theatralisch” klingen, aber besser kann ich es nicht beschreiben. Ich weiß anfangs auch nicht, wie sich der Song vom ersten Riff bis zum Ende entwickeln wird. Das macht diese Arbeitsweise aber auch sehr spannend für mich.

Joxe: Wovon handeln Eure Texte?

T.: Seit der 7” basieren unsere Texte auf den von H.P. Lovecraft geschaffenen Mythen und Universen. Wir erzählen dabei aber nicht spezielle Geschichten in Kurzform nach, sondern sehen das ganze eher als Inspiration und thematischen Rahmen. Für mich üben besonders der Cthulhu Mythos und die Tiefsee Thematik einen ganz besonderen Reiz aus. Im Titelsong geht es z.B. um die Visionen eines Ertrinkenden im Todeskampf. Wie auch bei unserer Musik geht es uns auch bei den Texten darum, eine besondere Atmosphäre zu erschaffen. Etwas hochtrabend könnte man sagen, wir versuchen, den Hörer mit auf eine Reise in andere Dimensionen zu nehmen. Da wir große Verehrer des Schaffens H.P. Lovecraft´s sind, bieten sich da einfach unendlich viele Möglichkeiten, das von ihm erschaffene Universum mit eigenen Ideen zu kombinieren und weiter zu verarbeiten.

SULPHUR AEON swallowed by the oceans tide 2013Joxe: Euer Album hat ein ebenso großartiges Cover erhalten, für das Ola Larsson zuständig war. Hatte er von Euch Vorgaben bekommen, oder habt ihr ein bereits gefertigtes Gemälde von ihm passend ausgesucht?

T.: Da können wir voller Stolz sagen, dass er das Motiv genau nach unseren Wünschen exklusiv für uns angefertigt hat! Wir haben ihm sehr detailliert geschrieben, was wir uns vorstellen und er hat das ganze dann von den ersten Skizzen an immer wieder unseren Vorstellungen angepasst und weiter ausgearbeitet. Als wir das fertige Motiv gesehen haben, fehlten uns dann aber trotzdem die Worte . Der absolute Wahnsinn!

Joxe: Wie seht ihr Eure musikalische Entwicklung von Eurem Demo bis zu Album „Swallowed By The Oceans Tide“, hat sich Eure Herangehensweise verändert?

T.: Die Herangehensweise in kompositorischer Hinsicht hat sich nicht geändert. Ich schreibe nach wie vor alles alleine, nur sind wir seit dem Demo evtl. noch “mutiger” oder besser noch freier geworden. Es ging und geht mir bei Sulphur Aeon von Anfang an nur darum, meine eigenen Ideen völlig frei von Kompromissen zu verwirklichen und nicht, die Erwartungen Außenstehender zu bedienen. Wir sind in unserer Entwicklung auch noch nicht am Ende, solange wir drei als Sulphur Aeon 100%ig hinter dem stehen, was wir machen, wird es weitergehen und darum geht es uns auch einfach.

Joxe: Es gab Euch bislang als Zwei-Mann-Band, und ihr wolltet keine Liveauftritte bestreiten. Aus dem Grunde, weil ihr nur zu zweit seid?

T.: Wir sind ja jetzt schon seit 2011 zu dritt, aber bei Gründung waren Auftritte nie geplant. Ich habe in meiner Vergangenheit oft Gigs gehabt, wo ich mir im Nachinein dachte, okay, das hätte man sich jetzt auch sparen können. Ich wollte einfach nur Musik machen, mehr nicht. Der Wunsch nach Auftritten wurde dann eher an uns herangetragen und wir haben uns dann halt entschieden, das zu machen. Live werden wir dann von zwei Freunden verstärkt, die ich persönlich sehr schätze und denen ich für ihre Unterstützung sehr dankbar bin! Wir werden aber nicht so viele Shows spielen, sondern uns die Events ganz genau aussuchen. Dabei geht es uns dann nicht um maximale Zuschauerzahlen, sondern eher um die Art des Events, wo wir als “normaler” Zuschauer dann auch gerne hingehen würden. Und da das PartySan schon seit Jahren das einzige Festival ist, wo ich immer am Start bin, war das natürlich keine Frage...

SULPHUR AEON bandJoxe: Jetzt werdet ihr am 13.04.2013 im Helvete zu Oberhausen auftreten. Gehe ich recht in der Annahme, dass dies Euer erster Auftritt wird, und dass ihr jetzt eine schlagkräftige Truppe zusammen habt?

T.: Ja das stimmt. Wie oben schon erwähnt, haben wir mit Marcel und Sascha zwei Freunde rekrutiert, die uns an der Livefront unterstützen werden. Die ersten Proben sind gelaufen und ich denke, die Mucke wird auch auf der Bühne bestens funktionieren. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr auf die beiden bis jetzt geplanten Konzerte!

Joxe: Was ist als nächstes geplant bei Sulphur Aeon, vielleicht weitere Auftritte?

T.: Ausser dem PartySan steht bis jetzt nichts an. Es gab zwar noch ein paar Angebote, aber die passten halt für uns nicht so. Wir werden einfach sehen, was sich noch ergibt und bleiben da ganz entspannt.

Joxe: Okay T., die letzten Worte gehören Dir. Hast Du eine Message an Eure Fans?

T.: Besten Dank für das Interview und die Unterstüzung natürlich! Genauso möchten wir uns bei allen bedanken, die uns durch ihr Feedback in dem bestärkt haben, was wir tun! Keep It Metal!



Autor: Joxe Schaefer