THRESHOLD, ENOCHIAN THEORY, CRYPTEX

Essen, Turock, 15.03.2013

Ein paar Schneeflocken flogen durch die frische Luft, und als ich mit Svenja Black an dem Essener Kulttempel Turock ankam, bildete sich schon eine Schlange von erwartungsfrohen Fans. Der Innenraum füllte sich zusehens mit größtenteils etwas älterem Publikum, wobei allerdings auch einige Vertreter der jüngeren Generation sich unter die Massen mischten. Threshold standen auf dem Programm und hatten mit Cryptex und Enochian Theory gleich zwei Anheizer im Gepäck, um den Fans ihr neustes Machwerk „March Of Progress“ Live anzupreisen.

 

CRYPTEX LIVE 2013Gegen 19.35 Uhr betraten die Hannoveraner Progressiv Folk Rocker Cryptex die Bühne in der schon gut gefüllten Konzerthalle und legten nach einläutenden Klängen mit „Hicksville, Habitus And Itchy Feet“ los. Nach dem Aufruf zum Stadion Schrei wurde „Tribbon Tied Swing“ nachgelegt. Die ersten Töne des eingängigen „Dance On The Strange Folk“ führten zu den ersten verhaltenen Begeisterungsstürmen und durch das eingestreute „Whole Lotta Love“ hatte man die Fans dann endgültig im Griff. Mit dem überzeugenden „The Knowledge“ und den begeisternden „It´s Mine“ und „Romper Stomper“ folgten zwei gelungene Akustik Versionen, ehe man mit „Most Lovable Monster“ wieder etwas kräftiger zur Sache schritt. Nach dem druckvollen „Leviathan“ verabschiedete sich die Band mit „Grief And Despair“ nach gut 35 Minuten Spielzeit unter dem Applaus des Publikums mit einem durchaus gelungenen Auftritt.

 

ENOCHIAN THEORY Nach einer recht kurzen Umbaupause betraten gegen 20.30 Uhr die drei britischen Proggresive Rocker von Enochian Theory in einer Seelenruhe die Bühne. Los ging`s mit „The Arching Isolation“, um nach dem Applaus das melancholisch angehauchte „Hz“ nachzulegen und damit spätestens auch den letzten Zweifler in der Halle von den spielerischen Qualitäten der Band zu überzeugen. Auch das atmosphärische „Tedium“ konnte punkten, bevor „The Fire Around The Lotus“ unter rhythmischen Klatschen neben ruhigen Momenten auch mit einer aggressiveren Gesangsleistung bestach. Mit atmosphärischen und gefühlvollen Klängen wurde „Distances“ angestimmt, um die Fans mit dem melodischen „Intervisions“ in andere Sphären zu geleiten. Der abwechslungsreiche Rausschmeißer „Singularities“ zeigte noch einmal großes Kino, wobei die starke Gesangsvorstellung hervorzuheben wäre, um dann unter gebührendem Beifall den recht laut ausgesteuerten Gig nach ca. 45 Minuten zu beenden.

 

 

 

THRESHOLD bass LIVE 2013Dann war es soweit! Gegen 21.45 Uhr betraten die Ausnahme Progressive Metaller Threshold die Bretter, welche unsere Welt bedeuten und legten unter tosendem Applaus mit dem Opener „Mission Profile“ los. Das eingängige „Don´t Look Down“ wurde unter dem begleitenden Klatschen des Publikums nachgelegt, während dem „neuen“ Shouter Damian Wilson die Spielfreude besonders anzumerken war. Es folgte das intensiv dargebrachte „Hollow“, bevor in „Coda“ alles gegeben wurde, welches mit lauten „Yeah, Yeah“ Rufen quittiert wurde. Mit starker Instrumentalisierung wurde das treibende und rhythmische „Part Of Chaos“ von dem fachkundigen Publikum frenetisch gefeiert, ehe das stark gesungene „Colophon“ voll durchgezogen wurde. Deutlich ruhige Töne schlug „Pilot In The Sky“ an, um im weiteren Verlauf des Songs die Menge mitzureißen. Krachende Gitarren läuteten das eingängige und vom Publikum mitgesungene „Ashes“ ein, welches damit zu einem wahren Klatschgewitter führte, ehe „Angels“ recht intensiv nachgelegt wurde. „Staring The Sun“ bestach durch starke Gitarren und die inbrünstige Gesangsgestaltung, bevor unter tosendem Beifall die treibende Maschinerie von „Long Way Home“ einsetzte und dazu führte, dass fast alle Hände in die Höhe gestreckt wurden. Nach der Ankündigung des letzten Songs des Abends wurde unter ohrenbetäubender Lautstärke das druckvolle „The Rubicon“ monumental präsentiert, und nachdem sich der Shouter die Seele aus THRESHOLD band LIVE 2013dem Hals geschrien hatte und einem spitzen Solo von Hexer Karl Groom, wurde mit dessen hochgesteckter Gitarre der spitzen Auftritt der Band unter tosendem Applaus beendet. Das einzige Manko des Abends war die leider fehlende Zugabe. Nach einer kurzen Pause ließ sich der Shouter nicht lang bitten, setzte zu einem Sprung in die Menge an und ließ sich bereitwillig mit klar ersichtlichem Spaßfaktor von allen bereitwilligen Fans zu einem Foto oder Plausch ein.



Autor: Markus Peters - Pics: Daniel Horlbogen