JACKAL - CRY OF THE JACKAL


Label:EIGENPRODUKTION
Jahr:1989
Running Time:26:43
Kategorie: Classics
 

Damit mein Interview von Jackal nicht so alleine steht, lege ich nun endlich das Classic Review hinterher. Jackal kommen aus Amsterdam und haben neben vier Demos, die aber nie wirklich vertrieben wurden, nur ein Album gemacht. 1989, in einer Zeit, als Vinyl gerade am aussterben war und die neue CD die Oberhand gewann, entschieden sich die Holländer, das Album lieber auf CD zu veröffentlichen, weil das damals schon kostengünstiger war. Gepresst wurden 500 Stück in Eigenregie. 2013 wird aber ein Re-Release auf Vinyl mit diversem Bonuszeug rausgehauen. Es gab ja in Holland tatsächlich eine klassische Metalszene, die kaum jemand zu Kenntnis genommen hat. Picture wurden erst durch Hammerfalls Cover von „Eternal Dark“ (1998) halbwegs bekannt. Angus erst halbwegs durch das German Swordbrothers (da hat wohl jemand in Erdkunde nicht aufgepasst, hähä!) und Ear Danger auch erst 2011 durch ihr viel zu spät erschienenes Debüt „Full Blast At Last“. Gut, ein paar Maniacs kennen auch noch Martyr, die sich 2008 wieder zusammengerauft haben. In dieser Liga spielen auch Jackal, die zunächst von 1985 bis 1992 aktiv waren und sich 2007 mit drei Originalmitgliedern, Sänger Erwin Siereveld, Gitarrist John Bouman und Schlagzeuger Rick Waalewijn, wiedervereinigt haben, weil sie wieder Bock auf Metal hatten. Völlig zurecht wird jeder sagen, der „Cry Of The Jackal“ gehört hat! Treibender Heavy Metal der alten Schule mit hohem, melodischem Gesang, coolen Gitarrenmelodien und treibenden Drums gibt es hier zu hören, der deutlich von Bands wie Iron Maiden, Judas Priest, Saxon oder Accept geprägt ist. Mit schneidenden Riffs wird „Pain In The Ass“ eröffnet. In „Pharaoh“ geht es eher rockiger im alten Saxon-Stil weiter und wird mit einem hymnischen Refrain gekrönt. „The Law“ beginnt andächtig mit einer schönen Akustikgitarre und mehrstimmigem Gesang, der ziemlich melancholisch rüberkommt. Natürlich bleibt es nicht so. Das darauf folgende Riff lässt wieder Erinnerungen an Judas Priest oder Accept aufkommen und überzeugt auf ganzer Linie. „Nightmare“ erinnert wieder an rockige Saxon, auch gesanglich. Der Ohrwurmcharakter der Gesangslinien ist beeindruckend. Jackal machen richtig Spaß! Wer denkt, dass der Titeltrack „Cry Of The Jackal“ eine selbstverherrlichende Bandhymne ist, hat sich geschnitten, handelt es sich doch um ein Instrumental, das mit einigen coolen Breaks zeigt, dass die Holländer nicht nur durch gradlinige Songs, sondern auch durch leicht progressives, spielerisches Können überzeugen können. Zum Schluss gibt es mit „Lost And Found“ einen Metalknaller, der mich von der Gitarrenarbeit her etwas an Savatage Mitte der Achtziger erinnert. Nach noch nicht einmal einer halben Stunde ist der Spaß dann leider auch schon wieder vorbei. Aber was soll´s? Manchmal ist weniger mehr. Ich bin immer froh, wenn ein Album kurzweilig ist und ohne ätzende Lückenfüller auskommt. Und das ist bei „Cry Of The Jackal“ definitiv der Fall! Cooles, völlig zu unrecht untergegangenes Teil!

Tracklist:
Pain In The Ass
Pharaoh
The Law
Nightmare
Cry Of The Jackal (Instrumental)
Lost And Found

Line-Up:
Erwin Siereveld - Vocals
John Bouwman - Guitar
Terry Paul - Guitar
Stephan Pechler - Bass
Rick Waalewijn - Drums
 
 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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