Dreißig Jahre haben die Schweden Motherlode als band auf dem Buckel und erst jetzt bekomme ich sie zu Gehör. Nachdem man sieben Jahre unterwegs war, lag man zwischen 1989 und 1995 auf Eis. Der alte Sänger kam zurück, das Debütwerk wurde neu veröffentlicht und seitdem gab es immer nur ein paar Songs hier und da. Jetzt nun also das zweite Werk, das bereits letztes Jahr in ihrer Heimat das Licht der Sonne erblickte. Wir hören 80er-Jahre Hard-Rock im melodischen Gewand, samt einigen moderneren Nuancen. Sänger Sonny Larsson ist einer dieser Figuren mit der richtigen Stimme am richtigen Ort. Schön dreckig und kraftvoll schmiegt er sich in die Tracks ein. Die Band hat mit dem balladesken Stoff „Criyng“ oder dem Opener „Predators“ sicherlich ihre Momente und „Promises“ wird vielleicht ein Hit aber irgendwie sitzen die Jungs zwischen den Stühlen. Eine gewisse Monotonie und Melancholie wie auf „Crawling Through The Desert“, die etwas in die seichte Goth-Ecke driftet, will sich mir nicht erschließen. Auch der Hauch von Led Zeppelin auf „I Don`t Know“ ist ein alter Schuh, obwohl dieser Song zu den besseren Schandtaten der Band gehört. Allerdings muss man sich ebenso gefallen lassen zu wenig Arsch zu treten. Wer dreißig Jahre Zeit hatte zu glänzen, muss mehr Dampf abgeben.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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