Yayla klingt nicht nur türkisch. Nein, das ist es auch. Sie gründeten sich 2007 und haben es bis heute auf ein Demo und vier komplette Studioalben gebracht. Das mystische Keyboardintro, das bereits 2008 aufgenommen wurde und lange fünf Minuten dauert, beschwört schon Düsternis herauf. Der Rest wurde zwischen September und Dezember 2012 aufgenommen. 2013 beginnt also verheißungsvoll. Yayla spielen sehr atmosphärischen Ambient Black Metal. Nach dem Intro scheppert uns eiskalter Black Metal entgegen, der an Boshaftigkeit kaum zu überbieten ist. Der Sound ist dünn, schwammig und undifferenziert. Das lege ich aber nicht als negative Kritik aus; ganz im Gegenteil: Durch den dünnen Sound klingt Studioalbum Nr. 4 richtig böse. Auch wenn man mit der Türkei immer Wärme und Sonne in Verbindung setzt: Hier wird Eiseskälte versprüht. Im Midtempobereich versprüht der künstliche Sound den Charme von Summoning. Yayla klingen durchweg böse und finster. Hier gibt es nur Dunkelheit und keinen Funken Hoffnung auf Leben. Wie man als türkische Band so ein abgrundtief melancholisches Album aufnehmen kann, ist mir ein Rätsel. Yayla überzeugen auf ganzer Linie. Dass hier nur zwei der fünf Songs Black Metal mit Gesang ist, und es sich bei den anderen drei Songs lediglich um Instrumentals handelt, fällt beim ersten Hören gar nicht auf. Zu sehr wird man von den düsteren Ambientsounds eingelullt und verfällt in Meditation, bei der man alles um sich herum vergisst. Yayla waren mir zuvor nie ein Begriff. Aber ich werde mich definitiv mal mehr mit ihnen beschäftigen müssen! Ich bin positiv überrascht!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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