LUCIFERA / VIRGIN KILLER - UNIDAS EN ALCOHOL, CUERO Y METAL


Label:WAR PRODUCTIONS
Jahr:2012
Running Time:41:40
Kategorie: Neuerscheinung
 

Lucifera aus Kolumbien sind eine noch recht junge Band, die sich erst 2009 gründete und seitdem ein Demo und zwei EPs veröffentlichte, von denen diese hier ihre aktuelle ist. Sie bieten rasend schnellen Black-/Thrash Metal, der mich an gepitchte Destruction erinnert. Die Riffs sind ähnlich, aber schneller gespielt. Und auch die spitzen hohen Schreie übertreffen die von Schmier noch. Das wahnwitzige Tempo bringt sofort Freudestrahlen in das Gesicht jedes Old School-Thrashers. Die Riffs schneiden brutal durchs Gebälk. Der Gesang klingt richtig fies. Neben fünf Eigenkompositionen gibt es mit „Tormentor“ noch einen sehr originalgetreuen Kreator-Coversong, bevor es zur nächsten Band übergeht. Dieser 20-minütige Höllentrip macht richtig Bock! Virgin Killer klingen etwa nicht wie die Scorpions, sondern im Prinzip genauso wie ihre Landsleute zuvor. Hier gibt es rasend schnellen Thrash Metal der krassesten Sorte. Allerdings unterscheiden beide hier enthaltenen Bands ganz klar im Gesang, der bei Virgin Killer viel höher und melodischer ausfällt. Objektiv gesehen ist der Sänger zwar nicht wirklich gut, eher so im ironischen Metalucifer-Stil gehalten, aber Retro-Thrasher stehen ja heutzutage voll auf so ein Zeug. So richtig will der Gesang hier aber nicht zur Musik passen. Es klingt irgendwie gewollt und nicht gekonnt, obwohl die Zeilenaufteilung innerhalb der Songs wirklich klasse ist. Neben vier Eigenkompositionen gibt es noch zwei Livetracks zu hören, wovon der erste, nämlich „Killer“ auch der Opener ihrer Seite dieser CD ist. „Poseidos“ ist dagegen nicht als Studioversion vertreten. Der Livesound ist allerdings Scheiße! Alles klingt dünn und viel zu weit weg. Auch für Bootlegsammler ist der Sound anstrengend. Gut, dass es nur zwei Songs sind. Bei den Ansagen fällt mir auch erst auf, dass Virgin Killer eine Sängerin in ihren Reihen haben, was die schrille Stimme etwas entschuldigt. Cool ist aber irgendwie, dass beide Bands in ihrer Landessprache singen (also Spanisch), was mit dem gerollten „r“ noch zusätzliche Aggression in den Gesang bringt. Das Teil hat zwar ganz gute Ansätze, klingt mir aber auf Dauer zu „witzig“ und nicht ernst genug. Retro-Thrasher und Exoten-Sammler sollten aber auf jeden Fall mal reinhören!

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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