JADED HEART - HELLUVA TIME


Label:FRONTIERS
Jahr:2006
Running Time:61:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach Jahren kleinster Underground-Arbeit, aufgestiegen in den mittleren Reigen deutscher Combos und etlichen guten Alben, verließ Sänger, Hauptkomponist und Aushängeschild Michael Bormann seine Stammband Jaded Heart. Einen der besten Poser-Sänger und Songschreiber des Landes zu ersetzen war bestimmt kein leichtes Unterfangen und hat mindestens zehn Kilo Nerven gekostet. Doch die vier verbliebenen Musiker sind in dem Schweden Johan Fahlberg fündig geworden. Sein Live-Einstand, den ich auf dem United Forces Of Rock Festival erleben durfte, war nicht so großartig, da einiges an gesanglicher Spannung fehlte. Ganz anders ist der Eindruck, der sich auf dem aktuellen Longplayer bietet. Hier gehen die Songs runter wie Öl. Nur die Coverversion „Paid My Dues“ von Anastacia ist nicht meine Schnitte Brot. War also der Gig ein Ausrutscher, oder hatte die Band Schwierigkeiten ihre Studioleistung auf der Bühne umzusetzen? Die Songs strotzen vor Melodien und hervorragenden Hooklines und wirken gar nicht so punkig und ruppig, wie es leider live der Fall war. Mit „Helluva Time“ kann die Band mühelos an vergangene Zeiten anschließen und Johan braucht sich wegen seines Vorgängers keine Sorgen zu machen. Beide sind gleich gut, nur völlig anders. Auch das Songwriting hält das hohe Level der letzten drei Alben. Dieses stammt hauptsächlich aus der Feder des Gitarristen Barish Kepic, mit Unterstützung von Johan. Die gelungenen Backing-Chöre sangen unter anderem Anders Engberg (Seventh Sign), Erik Martensson (Eclipse) und Peter Östros (Insania) ein. Textlich ist derweil alles beim Alten. Mit dem Beitrag „Dreams You`ll Never See“ ist den Jungs sogar ein absoluter Überflieger gelungen. Bringen Jaded Heart dieses Album auch auf die Bühne, ist der Namenswechsel, den ich im Live-Review vorgeschlagen habe, völlig hinfällig. Zu dieser exzellenten Musik sind sämtliche Tanzflächenaktivitäten des Hard-Rockers möglich. Eine „Helluva Time“ hatte ich und habe ich seitdem täglich. Danke!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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