Der Rock Journalist Martin Popoff legt mit „The Ultimative Deep Purple Kompendium“ ein eindrucksvoll recherchiertes und auch bildgewaltiges Buch (148 Abbildungen) vor, wobei er auf die Erfahrungen von tausenden Musikreviews und 40 Rockbüchern zurückgreift und äußerst detailliert die Geschichte einer, wenn nicht der größten „Hard“ Rock Band der Welt, dokumentiert. Dabei geht er chronologisch von Album zu Album vor und erzählt basierend auf unzählige Interviews mit den Bandmitgliedern die Geschichte der Band mit all den Irrungen und Wirrungen von den Anfängen bis hin in die Neuzeit. Die Entstehung der Band aus Roundabout mit den Line Up Wechseln wird genauso interessant beschrieben, wie die starke Live Präsens und die schnelle Abfolge der ersten LP`s, bis von den Gründungsmitglieder Jon Lord, Ritchie Blackmore und Ian Paice nach dem Start mit Rod Evans (Gesang) und Nick Simper (Bass) diese durch Ian Gillan und Roger Glover ersetzt wurden, welche viele Songs der Band schrieben und trotz vieler Reverenzen (Tantiemen) das göttliche „In Rock“ Album mitkreierten und nach vier Jahren wiederum von David Coverdale (Vocals) und Glenn Hughes (Bass / Vocals) ersetzt wurden. Auch die Stimmungen zwischen den Bandmitgliedern sowie die Beschreibungen der Songs kommen nicht zu kurz. Ich hätte mir auch nie vorstellen können, dass Ritchie Blackmore Fan der deutschen Fußballnationalmannschaft ist, wie einige Bilder eindrucksvoll beweisen. Natürlich wird auch das zwischenzeitliche „Aus“ der Band von 1976 beschrieben, bis hin zum Tod von Tommy Bolin, der Ritchie Blackmore 1975 ersetzte und kurz nach der Auflösung der Band nach starken Drogenproblemen verstarb.

Die durch den Break entstandenen musikalischen Ableger (zum Beispiel Rainbow und Whitesnake) bleiben auch nicht unerwähnt. Durch die Plattenfirma Polygramm forciert,  ging es dann 1984 wieder aufwärts mit Deep Purple und es gab einen Comeback mit dem gefeierten „Perfect Strangers“ Album in der legendären „In Rock“ Besetzung. Nach dem endgültigen Ausstieg von Gitarrengott Blackmore (1993) wurde für ein paar Monate Ersatz mit dem Saitenhexer Joe Satriani gefunden, bis Steve Morse zur Klampfe griff, wobei der Autor auf jeden Fall einen Narren an dem letztgenannten gefressen hat und dessen Schaffenszeit als die herausragende Zeit der Bandgeschichte sieht.

Fazit. Es wäre nicht auszudenken, wenn es Hits wie „Smoke on The Water“, „Highway Star“, „Child In Time“ oder „Burn“ nie gegeben hätte. Die Interviews enden im Jahr 2009 und stellen eine fundierte Basis rund um den Hype Deep Purple dar. Für alle, die einfach alles wissen möchten von der erfolgreichen Rockband Deep Purple, ist dieses Musikbuch absolut empfehlenswert, da neben den Fakten auch viele Anekdoten im Leben der Band von den psychedelisch angehauchten Anfängen bis hin in die Gegenwart in einem erfrischenden Gewand verpackt und äußerst interessant erzählt werden.

ISBN: 978-3-931624-59-0

Note: Keine Wertung
Autor: Markus Peters

zurück zur Übersicht