ICED EARTH, EVERGREY, STEEL ENGRAVED, DEAD SHAPE FIGURE

Bochum. Matrix, 19.12.2012

DEAD SHAPE FIGURE matrix LIVE 2012Kurz vor Weihnachten gaben sich die amerikanischen Megarocker von Iced Earth noch einmal die Ehre und besuchten die heiligen Hallen der Matrix Bochum. Mit im Gepäck hatten sie die Ausnahme Progressive Rocker Evergrey, die deutsche Power Metal Band Steel Engraved und den Anheizer Dead Shape Figure. Ein volles Haus konnte in Bochum vermeldet werden, es schien als ob die 'Tube' aus allen Nähten platzte und die Erwartungshaltung war spürbar hoch. Aber der Reihe nach. Schon vor dem offiziellen Beginn um 19.00 Uhr betrat die erste Band die Bühne. Die Metalcore Combo Dead Shape Figure machte den Anfang und sorgte für einen gelungenen Einstand, um die knapp hundert Gäste auf das Event einzustimmen. Die wenigen Fans schienen die Band nicht besonders stark zu motivieren, dennoch spulten sie ihr Programm ab und verließen nach einer durchaus ordentlichen Leistung von circa 20 Minuten die Bühne.

 

STEEL ENGRAVED matrix LIVE 2012Gegen 19.25 Uhr betraten nach ihrem einstimmenden Intro Steel Engraved die Bretter, welche die Musikwelt bedeuten. Gefolgt von der wohl kürzesten Umbaupause, die ich in meiner Erinnerung habe. Es ging sofort zur Sache, und bei „Desert Uprising“ hat die Band die Fangemeinde für sich vereinnahmt, wobei sich der Shouter die Seele aus dem Leib schrie und sich zudem in kürzester Zeit die Halle merklich füllte. Es folgte mit „On High Wings We Fly“ ein Mitgröhl Song, während „Solitary Mission“ im Zeichen der Gitarrenarbeit stand. „Alles gegeben“, so könnte man die Interpretation von „Godspeed“ bezeichnen, um dann mit „I Am The War“ unter Anfeuerung seitens der Fans den letzten Song der Band an diesen  Abend herauszuhauen und damit den circa halbstündigen starken Auftritt unter Applaus des sachkundigen Publikums zu beenden.

 

EVERGREY matrix LIVE 2012Evergrey betraten in fast einheitlichen Kutten die Bühne. Die ersten Töne von „Leave It Behind Us“ erklangen und Fans drängten nach vorn. Es folgte „Rulers Of The Mind“ und der charismatische Sänger Tom S. Englund hatte die Halle klar im Griff, wie die nach oben gestreckten Fäuste deutlich bewiesen. Die Keys läuteten  immer wieder die starken Songs ein und die restlichen Musiker hatten ausreichend Möglichkeit, sich zu präsentieren. Mit dem balladesk vorgetragenen „Wrong“ legte der Shouter eine besonders lobenswerte Leistung ab, und kein Bein blieb ruhig am Boden. Auch das authentisch gesungene „Frozen“ wurde von den Fans im Refrain begleitet und sorgte anschließend für einen Applaus Marathon, bevor „Recreation Day“ zum Mitgehen anregte und das mit symphonischen Klängen eingeläutete „Broken Wings,“ die Halle zum Rocken animierte. Mit dem von rhythmischen Klatschen begleitenden „A Touch Of Blessing“, verabschiedeten sich die sympathischen Amerikaner von den zufriedenen Fans nach einer knappen Stunde und die eindrucksvollen Live Qualitäten der Band wurden gebührend mit Beifall versehen.

 

ICED EARTH stu LIVE matrix 2012Um 21.30 war es dann soweit, der Headliner Iced Earth legte sofort mit dem Titeltrack des aktuellen Albums (Dystopia) los und zog die Fans in ihren Bann, um dann mit Glockengeläut „Burning Times“ sowie „Pure Evil“ und „Wolf“ unter dem Applaus der Fans nachzulegen. Leider war die Gesangstimme zu schwach ausgesteuert, was der Begeisterung allerdings keinen Abbruch tat. Der hart arbeitende Shouter Stu Block legte ein Statement ab, da Bochum auch der Austragungsort seines ersten Konzertes mit Iced Earth war. Mit den Fans im Rücken wurde „V“ präsentiert, um mit purer Dynamik „My Own Savior“ rauszuhauen. Nach einer Liebeserklärung an die Menge wurde „I Died For You“ von den Massen ICED EARTH matrix LIVE 2012mitgesungen und beklatscht. Der Anteil der Geräuschkulisse der Frauen vor Ort hielt sich nach der Animation des Shouters in Grenzen, was bei Stu zu der Feststellung führte, dass „A Lot Of Penis“ den Gig besuchten. Unter Freudengesängen wurde „Anthem“ angestimmt, um das melancholisch angehauchte „Prophecy“ nachzulegen. Nach den ersten Tönen von „Dark City“ gingen die Hände wieder in die Höhe, auch „Equilibrium“ konnte überzeugen. „The Hunter“ wurde voll durchgezogen und wurde von den Fans mitgesungen, um anschließend unter Applaus die Bühne zu verlassen. Die Band ließ sich nicht lang bitten und lieferte nach Glockengeläut in einem Soundgewitter „Boiling Point“ nach. Unter stürmischen Beifall wurde der Klassiker „Melancholy“ angestimmt und frenetisch gefeiert. Als Fan hätte ich mir gern an dieser Stelle „Dracula“ und „A Quest Of Heaven“ gewünscht, aber auch zu Weihnachten geht nicht jeder Wunsch in Erfüllung. Nachdem der Shouter sich bei den Vorbands bedankt hatte, bildete wie so oft, „Iced Earth“ den Abschluss von diesem starken Liveauftritt, der von dem tosenden Beifall der Massen begleitet, mit einem Ausruf des Bandnamens beendet wurde. Weihnachten kann kommen!



Autor: Markus Peters - Pics: Daniel Horlbogen