ORDEN OGAN, ZODIAC, DYSTOPOLIS

Essen, Turock 15.12.2012

Passend zum achten Geburtstag wartete das Turock in Essen mit einem besonderen Leckerbissen auf. Mit dem Heavy Act Dystopolis, dem Bluesrock Highlight Zodiac und den Sauerländer Senkrechtstartern Orden Ogan als Headliner hat man eine gelungene Zusammenstellung auf die Beine gestellt, um mit den Metal Fans in der Halle ein geile Party zu feiern. Ungewöhnlicherweise war die Halle trotz der nur neun Euro Eintrittskosten (Mindestverzehr) nicht völlig ausverkauft,  was wohl auf den kurzfristigen Termin und die vielen Weihnachtsfeiern in der Gegend zurückzuführen ist. Diejenigen, welche sich auf den Weg zu dem „Gratiskonzert“ gemacht haben, wurden aber keinesfalls enttäuscht. (Markus Peters).

 

DYSTOPOLIS andreas müller LIVE 2012Mit fast einer Stunde Verspätung betraten die Endzeit Metaller Dystopolis die Bühne und legten voller Vehemenz und stark basslastig mit dem Opener „Sons Of A Silent Age“ los, und zogen sofort das erwartungsvolle Publikum auf ihre Seite. Leider befanden sich zu diesem Zeitpunkt erst etwa hundert Leute im Turock, was die sympathischen Bremer Jungs aber nicht davon abhielt, eine gute Show abzuliefern. Einen Gang runtergeschaltet wurde bei dem folgenden „Anthem For A Stalker“, ohne dass die Dynamik dabei vernachlässigt wurde. Die sozialkritischen Songs wurden von dem Shouter meist angekündigt und thematisiert, wie es auch bei dem mit Vollgas dargebotenen „Virtual Warrior“ der Fall war. Hier wurde das volle Spektrum von melancholischen Passagen bis hin zu Gitarrenorgien geboten, bis man mit dem abschließenden „The Corporation“ nach einem kurzen Trip des Gitarristen in die Menge, den knapp 45 Minuten langen und absolut gelungenen Gig beendete, wobei sich leider der Beifall in Grenzen hielt. (Markus Peters).

 

ZODIAC nick van delft LIVE 2012Zodiac ließen nicht lange auf sich warten und wurden von zahlreichen Fans bereits erwartet. Die Jungs aus Münster spielten ihren bluesigen Hardrock recht gediegen, aber mit sichtlich großer Freude. Die 2010 gegründete Band schenkte ihrer Fanschaft bislang die EP „Zodiac“ und das im Mai erschienene Album „A Bit Of Devil“, aus dem sie natürlich den ein oder anderen Song zu präsentieren hatten. „Diamond Shoes“ begann das groovelastige und entspannte Programm. „Blue Jean Blues“ und der Album Track „A Bit Of Devil“ ließen die Herzen der Anhänger höher schlagen und erreichten auch das restliche Publikum. Sänger Nick Van Delft sparte sich große Ansagen, da die Zeit durch die anfängliche Verspätung etwas drängte, was die Münsteraner aber keinesfalls unsympathisch machte. Wie des Öfteren wurde am Ende jedoch alles gut. So feierte das Turock Zodiac so begeistert, dass man sich kurzfristig dazu entschloss, den Zugaberufen nachzukommen. (Denise Schokolowski).

 

ORDEN OGAN niels löffler LIVE 2012Nach kurzer Umbauphase gingen die Sauerland-Giganten von Orden Ogan auf die Bühne. Es war ein Abend voller Kontraste. So geschmeidig Zodiac das Publikum ins Entspannungsland zauberte, so ruckartig und knallhart wurde man vom „Orden der Angst“ wieder wachgerüttelt. An den Knöpfen der Garant für besten Ton: Stefan Heisig. Dieser holte mal wieder alles raus, was das Pult zu bieten hatte. Schon während des Intros begannen, die auf dem Bühnenrand abgelegten Spiegelreflex Kameras der anwesenden Fotografen zu sich fort zu beben. Der Sound war bom’bass‘tisch, wie es sich für die Songs von Orden Ogan halt gehört. Als ersten von zwölf Songs präsentierten Orden Ogan wie gewohnt „To The New Shores Of Sadness“ und forderten das Publikum somit gleich zum Bangen auf. Mittlerweile hatte sich das Turock locker gefüllt, jedem blieb also genügend Platz. Mit „Land Of The Dead“ folgte der erste Song vom frischen, neuen Album „To The End“. Traditionell begrüßte Seeb Levermann die Anwesenden mit „Hallo Publikum“ und erwartete den Schlachtruf „Fuck You, Pussy!“ den er auch im Megachor erhielt. Die üblichen Verdächtigen wie „Things We Believe In“, „Farewell“ oder „We Are Pirates“ mit im Gitarrenkoffer gepackt, ließen die Menge förmlich ausrasten. Auch gut kam der wieder neu in die Setlist aufgenommene Song „Easton Hope“. Mein persönlicher Hit „This World Of Ice“, den ich auf der Tour mit Rhapsody etwas vermisst hatte, war wieder am Start und ließ den Hallenboden gewohnt wackeln. „Masks“ ist ein Bonussong auf dem limitierten „To The End“-Digipack und Soundtrack zum gleichnamigen Horrorfilm von Andreas Marschall, der auch für die Gestaltung der Orden Ogan Cover verantwortlich ist. Des Weiteren folgte der Albumtitel „To The End“ und bereitete ORDEN OGAN seeb levermann LIVE 2012leider auch das Ende der ‚orden’tlichen Setlist vor. Sänger Seeb Levermann forderte vom Publikum die „Fist Of Fate“. Diese ragten während des Refrains zahlreich aus dem Publikum hervor. Man sah den Jungs den Spaß und die Begeisterung auf der Bühne an. Das Dauergrinsen einiger Bandmitglieder strahlte regelrecht von der Bühne. Nach „To The End“ sollte dann alles vorbei sein… Nein! Drummer Dirk blieb gleich gemütlich sitzen, freute sich über den Applaus und begleitete dann die Zugaberufe mit der Bassdrum. Bassist Niels stürmte auf die Bühne zum Mikro und fragte die Turocker „Essen, wollt ihr noch einen?“ Es folgte der Song, der jedes Orden Ogan Konzert beendet – „Angels War“. Wieder zückten alle nach Erklärung und Aufforderung die Kameras und Handys für das bald kommende Angels War Video aus Fanvideoschnipseln, ehe leider viel zu schnell alles vorbei war. Mit großem Beifall verließ der Orden die Bühne in den wohlverdienten Feierabend. Ein absolut genialer Abend ging zu Ende. Danke Dystopolis, Zodiac und Orden Ogan! (Denise Schokolowski).



Autor: Denise Schokolowski, Markus Peters - Pics: Denise Schokolowski