FITZKIN, ANGUS, EAR DANGER

Arnheim, Willemeen , 28.10.2012

 

 

EAR DANGER live 2012So, die Kinder nach Hause gebracht und von Coesfeld über die Dörfer zu unseren Nachbarn in die Niederlande, nach Arnheim gefahren. Was für eine Tour. Aber mein neuer Kollege Marco hat mich eingeladen, der in Holland das kultige ‚Headbangerszine’ schreibt. Darin erfahrt ihr alles über selbst die kleinsten Bands der Metalgeschichte. Er veranstaltet mit diesen Bands und Stars der 80er Jahre auch Gigs und hier sind wir, auf dem „Dutch Steel Attack“. Leider war die Fahrt länger als geplant, das alte GPS funktioniert im Ausland nicht und die Niederländer haben die Straßenschilder an der Mauerecke der Häuser. Toll zu lesen in der Nacht. Somit war der Opener Ear Danger (besteht seit 1981) verpasst. Dank der Hilfe von neuen Kollegen (Kenny Vanvaerenbergh und Monique Liet), konnte ich mit deren Hilfe diesen kompletten Bericht abliefern. Ear Danger besaß die Ehre, diese Nacht des traditionellen Oldschool Heavy Metals aus Holland, zu eröffnen. Während ihres Auftrittes war das Publikum noch in überschaubarer Anzahl, was die Jungs dieser Band aber nicht davon abhielt, eine qualitativ hochgradige Show abzuliefern. Auf der Bühne war selten Stillstand angesagt und man motivierte die anwesenden Fans zum mitmachen. Die Band spielte sowohl neue als auch alte Tracks ihrer Schaffensphase mit solche coolen Songs wie „Hellish Wings“, „Bound By The Law (Of Heavy Metal)“, „Beelzebub`s Friend“, „The Battle“ und natürlich „Children Of The Sun“. Nach ihrem Gig mischten die Jungs sich auf ein Bier unters Publikum.

 

 

ANGUS band LIVE 2012Während der Umbaupause konnte man sich in diesem, ansonsten als Jugendzentrum eines Streetworkers genutzten Gebäudes, mit Platten und CD-Spezialitäten eindecken. Natürlich floß auch reichlich holländisches Bier. Schließlich stand eine der dienstältesten Metal-Bands (seit 1983) mit Angus auf den Brettern. Von dieser Formation ist zwar nur noch der Drummer, William Lawson, als originales Mitglied dabei, aber die neuen Burschen verstehen ihr Handwerk. Vor allem Fronter, Nollie Groen peitscht sich in schwindelerregenden Höhen. Im Laufe des Gigs jumpt er ins Publikum und dreht dort für geraume Zeit seine Runden und feuert die größer gewordene Meute an. Faszinierend auch die Gitarrenarbeit von Patrick Kruijer, der im Fahrwasser von Herman Frank spielt und zaubert. Echt geile Soli. Man ließ der Band auch eine fette Spielzeit, so daß man sich schön durch die Karriere spielen konnte. Zum Schluß drehten dann zwei Mädels vor der Bühne total durch, was den Jungs nach Jahren der Pause bestimmt gut getan hat. Diese Band hat noch einiges zu melden.

 

 

FITZKIN live 2012Mit Fitzkin (seit 1979) kam der krönende Abschluß auf die Bühne. Es dauerte, aber nur bis zum Bass-Solo, bis ich Hollands Steve Vai am Bass, Mister Barend Courbois (ex-Vengeance) erkannte. Was für ein Feuerwerk. Die Recken sind Arnheims älteste Metalband und feierten ihren Reunionabend. Dafür waren sie perfekt eingespielt, auch wenn ihr Sänger und Namensgeber, Eddy Grotenhuis alias Ed Fitzkin nicht hundertprozentig bei Stimme war. Alle vier Member der Band sind wahre Virtuosen und man ließ sich gegenseitig, zwischen den Songs, genug Platz um zu glänzen. Jedes noch so kleine Solo wurde frenetisch von der Fangemeinde aufgesaugt. Auch actionmäßig ließ man nichts anbrennen und nutzte jeden Zentimeter der relativ kleinen Bühne. Im Prinzip ist dies das gleiche Line-Up wie im Jahr 1984, nachdem Barend den Posten von Ben Jansse übernahm, der 1982 bei einem Autounfall tödlich verunglückte. In diesem Jahr löste man sich auf. Heuer ist nur Drummer Roy Regterschot neu, der Rob Engelman ersetzte. Obwohl alle Songs neu für mich waren, war es ein geiler Gig. An dieser Stelle noch ein bißchen Reklame für diejenigen, die demnächst dabei sein wollen. Auf: http://headbangerszineandgigs.com/ erfahrt ihr alles Nötige. Dank u wel to: Marco, Kenny, Monique, Jasper at Willemeen, Ear Danger, Nollie Groen & Angus, sowie Barend, Eddy, Wil of Fitzkin. It was a pleasure to be there.



Autor: Steve Burdelak, Kenny Vanvaerenbergh - Pics: Steve Burdelak, Monique Liet