DRAGONFORCE, HUNTRESS, KISSIN DYNAMITE

Lille, Le Splendid, 24.11.2012

KISSIN DYNAMITE live 2012Am Samstagmorgen machten wir uns auf den Weg nach Lille (Frankreich) zum Dragonforce Konzert. Als wir gegen 17:00 Uhr dort ankamen, warteten bereits die ersten Fans vor dem Eingang. Um 19:45 Uhr öffneten sich dann endlich die Türen und einige Minuten später standen wir vor der Bühne. Der Innenraum erinnerte an ein kleines altes Kino und dementsprechend waren der Saal und die Bühne nicht besonders groß. Pünktlich um 20:00 Uhr startete die erste Vorband, Kissin‘ Dynamite, deren Auftritt ein gelungener Start in den Abend war. Sie heizten das Publikum an und sorgten mit ihrer spektakulären Bühnenshow für eine super Stimmung, obwohl ihr zweiter Gitarrist Andreas fehlte. Das französische Publikum war von Anfang an mit dabei und ließ sich nur allzu gerne von der Band animieren. Sie spielten einige Songs aus ihrem neuen Album „Money, Sex & Power“, wie zum Beispiel „ I Will Be King“, aber auch andere wie „Addicted To Metal“.

 

Nach gut einer dreiviertel Stunde begann die zweite Vorband Huntress aus Kalifornien. Das Publikum zeigte sich nicht so begeistert und demnach sank die Stimmung etwas. Songs, deren Titel mir in Erinnerung geblieben sind, waren „Night Rape“ und „Spell Eater“. Ein Grund für die nicht allzu große Begeisterung war die Sängerin der Band, dessen Stimme und Performance gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache war.

 

DRAGONFORCE sam totman LIVE 2012Doch als Dragonforce gegen halb zehn die Bühne betrat, war das Publikum nicht mehr zu halten. Schon nach den ersten zwei bis drei Songs wurden die ersten Crowdsurfer vorne vor der Bühne von der Security aufgefangen und wieder zurück ins Publikum gebracht. Die Stimmung war phänomenal, sowie der Auftritt an sich. Die Bühne wurde komplett genutzt und die einzelnen Positionen ständig getauscht, so dass beispielsweise während der Gitarrensoli Herman oder Sam vorne auf der Bühne standen. Auch an Marc Hudson, dem neuen Sänger der Band, ist rein gar nichts auszusetzen. Man konnte ein perfektes Zusammenspiel aller Bandmitglieder auf der Bühne beobachten, sowie die ständige Bemühung, das Publikum mit einzubinden. Fred, der Bassist, hatte Marc zur Belustigung des Publikums einige Sätze auf Französisch in die Hand gedrückt, die er vorlesen sollte, was wiederrum sehr gut ankam. Viele Songs des neuen Albums „The Power Within“ wurden gespielt, doch auch Klassiker wie „Through The Fire And Flames“ und „Fury Of The Storm“ durften natürlich nicht fehlen. Gegen 23 Uhr war das Konzert aber leider auch wieder vorbei und der Saal leerte sich. Alles in allem kann man sagen, dass es sich gelohnt hat, für dieses Konzert für einen Tag nach Frankreich zu fahren. Pannen auf der Bühne wurden sehr gut kaschiert und Dragonforce ist live um einiges besser, als ich erwartet hatte. Es ist wirklich weiter zu empfehlen, denn das Konzert war genial! (Julie Meier).

DRAGONFORCE herman li LIVE 2012Nachtrag Frank Sieling: Herman hatte einige technische Probleme, wir kennen ja sicherlich alle die typischen Gitarrentricks. So passierte es Hermann beim Solo, dass sich sein Gitarrengurt verflüchtigte. Die Roadies kamen direkt zu Hilfe, Herman lehnte jedoch sauer ab und zockte sein Solo durch. Statisch am Bühnenrad spielte er den Song zu Ende und warf danach die Gitarre nach hinten, nur leider war kein Rowdy anwesend. Keine Ahnung, ich denk die waren gerade mal am Stillen Örtchen, so stand dort niemand, das Instrument zu fangen. Nun ja, auf der Aftershow Party unterhielt ich mich mit Herman und er erzählte mir, dass das nicht die einzige Panne war. Erst wohl der Ausfall des Whamy Pedals, dann die Sache mit dem Gitarrengurt, die noch dazu führte, dass die Gitarre in tausend Teile zerbrach. Ich freue mich immer wieder zu sehen, dass auch den größeren Stars solche Dinge passieren. Alles in allem kann ich sagen, dass auch der Keyboarder noch mehr Einsatz denn je zeigte, denn er spielte seine Soli am Bühnenrand genauso mit dem typischen Dieter Bohlen Umhängekeyboard durch, wie seine seitlichen Gitarrenkollegen. Die Leute, für die Dragonforce zu viel gefiedel ist, sollten auf jeden Fall dennoch mal ein Konzert besuchen, denn Dragonforce ist definitiv ein Besuch wert. In diesem Zusammenhang muß ich auch noch mal ein Kommentar zum Schlagzeuger loswerden, super gespielt wie immer, aber wo bleibt endlich ein Schlagzeugsolo? (Frank Sieling).



Autor: Julie Meier & Frank Sieling - Pics: Julie Meier