Die Krawallbrüder von Decayed sind schon eine ganze Weile aktiv. Die Portugiesen gründeten sich bereits 1990 und haben seitdem haufenweise Zeug rausgehauen: sieben Demos, achtzehn EPs, neun Studioalben, drei offizielle Livemitschnitte, diverse Compilations mit ihrem EP-Zeug und sogar eine DVD reihen sich in ihre Discographie ein. Bei diesem Tonträger handelt es sich offiziell um eine EP, die aber locker auf Albumlänge kommt und sieben neue Songs plus zwei Coverversionen von Violent Force („Dead City“) und Bathory („Thirteen Candles“) enthält, wobei die beiden Coversongs die einzigen in englischer Sprache sind. Und damit ist eigentlich auch schon alles gesagt, denn die musikalische Ausrichtung dürfte nun klar sein. Hier wird geschrammelt, was das Zeug hält! Ein düsteres Wind und Paukenintro eröffnet den Tonträger schon sehr düster. Dann bricht das Gewitter los. Primitives Gepolter im Stil der ersten beiden Bathory scheppert einem entgegen. Auch Carpathian Forest und ganz alte Behemoth kommen mir als passender Vergleich in den Sinn. Die Gitarre klingt nach Garage, sogar die Pseudosoli könnten direkt aus Quorthons Feder stammen, das Schlagzeug peitscht durch die Arena und der kehlige Kreischgesang ist an Boshaftigkeit nicht mehr zu überbieten. Das gesamte Material klingt böse und besessen. Hier lebt der uralte Spirit der ersten und zweiten Black Metal-Welle fort. Die letzten fünfzehn Jahre sind mal eben ganz locker an Decayed vorbeigegangen. Wenn mir jemand erzählt hätte, dass dies hier ihr erstes Demo von 1990 ist, dann hätte ich es geglaubt. Und sogar dann wäre es noch oldschool gewesen. Unfassbar, wie geil das hier ist! Auch die beiden Coversongs reihen sich nahtlos in die Tracklist ein und überzeugen auf ganzer Linie. Dieses Album macht richtig Bock!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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