GLORYFUL, PHÖNIX RISING, GUN BARREL, DAWN OF DESTINY, CUSTRAD
Das Auto gefüllt mit ein paar Freundinnen, machte ich mich auf nach Duisburg Rock City zur „Run To The Mill“ Metal Night 2012. Der Eintritt um 18:00 Uhr lag bei schnieken 8 Euronen. Im gleichen Atemzug konnte man direkt an der Kasse auch die Getränkewertmarken ergattern und sogar bis 10 Minuten vor Festivalende wieder umtauschen, wenn nötig. Die Getränkepreise waren vertretbar und es gab einen Raucherbereich, außerhalb des Konzertsaals. Natürlich hatten die Anwesenden Bands nicht nur tolle Songs, sondern auch ihren Merch dabei. Das nenne ich mal Organisation und Service. Mit leichter Verspätung legten als erstes Gloryful los und heizten dem Publikum schon mal ordentlich ein. Die sympathischen Fünf sprangen ganz kurzfristig für Fairytale ein, die wegen Krankheit leider absagen mussten. Sänger Johnny La Bomba war in bester Form, sowie auch seine Bandkollegen. Mit einigen, dem Publikum schon bekannteren Songs wie zum Beispiel „Gloryful's Tale“ präsentierten sich die Gelsenkirchener Powermetaller als würdiger Opener und Vertreter für Fairytale.
Gleich nach kurzer Umbaupause folgten Phönix Rising. Die metallische Truppe aus Mönchengladbach um Sänger Ralf Riebatzki wurde bereits von ihren in T-Shirts geschmückten Fans erwartet. Mittlerweile wurde es auch voller in der kleinen Mühle. Phönix Rising präsentierten sich mit neuem Drummer Daniel Lucke, der sein Können bei Songs wie „Digital Dreams“, „Angel Of Darkness“, „Sunset Hero“ oder dem bösen „Evil Draw“ von den Alben „One“ und „Crime Scene Cleaner“ unter Beweis stellte. Der Stimmungsfaktor stieg, nicht nur beim Publikum, sondern auch auf der Bühne. Eine gelungene Show.
Als nächstes folgten Gun Barrel. Seit über zehn Jahren touren sie nun schon durch die Clubs. Mit in den Koffern steckten zum Beispiel „Dancing On Torpedos“ oder der Titelsong des neuen Silberlings „Brace For Impact“ und rockten die Mühle. Dass die Jungs nicht erst seit gestern zusammen spielen, liess sich gut beobachten. Es machte Spaß, ihnen zuzusehen und zuzuhören, denn nicht nur musikalisch, auch stimmlich überzeugten Gun Barrel mit Sänger Patrick Sühl. Klassiker wie „Front Killers“, „Battle Tested“, „Brother To Brother“ oder „Lonely Rider“ durften natürlich auch nicht fehlen. Nach zehn Energie geladenen Songs und viel Jubel verließen Gun Barrel zufrieden die Bühne und machten Platz für Dawn Of Destiny.
Die Bochumer Female Fronted Power Metal Band um Sängerin Jeanette Scherff wurden freudig von vielen anwesenden Fans empfangen und gut unterstützt. Auch diese fünf Musikanten hatten ein paar Songs vom neuen Album „Praying For The World“ eingepackt und präsentierten daraus „Place Of Mercy“, „Another Pain“, „My Four Walls“ und „Miracles“, aber auch Songs wie beispielsweise „Silent Suffering“ oder „Healing Touch“ durften nicht fehlen. Neun Songs schenkten Dawn Of Destiny ihrem Publikum und wurden mit Jubel und Zugaberufen belohnt.
Mit einer halben Stunde Verspätung kamen wir zum Headliner des Abends, Custard. Es war der Abend der neuen Alben, denn auch Custard hatten brandneues Material für die verwöhnten Gehörgänge mit Namen „Infested By Anger“ dabei. Aus Zeitmangel kürzte Sänger Olli Strasser seine Ansagen und kommentierte dies mit „Wir haben keine Zeit, also höre ich auf zu labern“. Auf seine typische Aufforderung „Gebt mir einen Schrei“ wollte und durfte er jedoch nicht verzichten. Auch die Herner Power Metaller hatten ein mittlerweile nicht mehr ganz so neues Gesicht am Start und an der Gitarre, Anna Olejniczak. Bereits beim zweiten Song „Warcraft“ war schon richtig was los. Steil nach oben ging es dann mit “Dragonslayer“ und „My Last Breath“ hinzu „Poke The Flames“, der beim Publikum besonders gut ankam. Während der Songpausen hüpfte Gitarrist Carsten „Oscar“ Reichart kurzerhand von der Bühne durchs Publikum um seine Kumpels aus dem Raucherbereich in die erste Reihe zu diktieren und auch ansonsten war die Show von Custard ein musikalisches Schmankerl mit Entertainment. Mit „Up To The Sky“ endete dieser Abend gegen Mitternacht. Nach gebührendem Applaus war gegen Mitternacht alles vorbei und zufriedene Gesichter zogen Heimwärts. Ein kleines, aber feines Festival mit hohem Stimmungsfaktor. Vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung...