Die Brasilianer sind schon zwanzig Jahre aktiv und eine mitunter ziemlich schräge Wundertüte. Man weiß nie, was da gerade auf einen zukommt. Das fängt bei der Zusammensetzung der Band an, mal eine Solonummer vom Sänger Felipe Augusto Soares, mal zu zweit, mal als komplette Combo. Der Spread der bisherigen Veröffentlichungen reicht von Noise / Experimental Schrott, der echt unhörbar ist und oft nur aus einigen Sekunden lange Aneinanderreihung von Geräuschen ist bis zu rauen Underground Punk. Auf der neuen Scheibe rasseln die Jungs in Vollbesetzung fünfzehn Tunes in Fünfundzwanzig Minuten runter. Der schön schäbige Proberaum Sound ist eine Mischung aus Crust, Black Metal, Death-Rock und einfachen Hardcore-Punk der Früh-Achtziger Prägung.

Auf der einen Seite hat das durchaus einen guten Drive und versprüht morbiden Charme, was sich wohl auch in den Themen widerspiegelt, die aber nicht nur aufgrund mangelnder Brasilianisch Kenntnisse völligst unverständlich bleiben. Auf der anderen Seite ist das unterm Strich viel zu eintönig, ein Song klingt wie der andere. Das Gaspedal immer gut durchgetreten alleine nützt da nichts. Auf einem ollen Achtziger Tape Sampler kann ich das in kleinen Dosen abfeiern, aber im einundzwanzigsten Jahrhundert empfinde ich die fünfundzwanzig Minuten Spieldauer als Mega anstrengend.

Alles in allem muss ich sagen, dass ich dafür kein Geld ausgeben würde. Sorry, Old School Underground Geballer gut und schön aber hier holt mich Zuwenig ab. Die paar Highlights der Scheibe als EP hätten mir voll gereicht. 

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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