CRYFEMAL - PURO CARBÓN

Label: | IMMORTAL FROST |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 22:57 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Import |
2005 bestellte ich mir das damals aktuelle Album „Perpetua Fúnebre Gloria“ von Cryfemal aus Spanien bei einem kleinen Mailorder und war fortan ein Riesen-Fan der finsteren Black Metaller. Meine Sammlung ist nach wie vor komplett, aber ich muss zugeben, dass ich mich immer mehr gegen den Kopf gestoßen fühle. Das letzte Album „La Gran Victoria Del Mal“ aus dem Jahr 2023 war nur noch Geballer ohne Taktwechsel. Damals kam man aber mit acht Songs immerhin noch auf eine halbe Stunde Spielzeit. Da jetzt neun Songs auf „Puro Carbón“ vertreten sind, bin ich fälschlicherweise von einem weiteren Album ausgegangen. Tatsächlich handelt es sich dieses Mal aber nur um eine EP, die keine dreiundzwanzig Minuten Spielzeit erreicht und sowohl auf CD als auch in buntem Vinyl erscheint. Musikalisch macht man aber genau da weiter, wo man vor zwei Jahren aufgehört hat: Es gibt schnellen, furiosen Black Metal der alten Schule. Aber Vorsicht! Massentauglich geht definitiv anders! Die alten Alben waren deutlich hörbarer!
Denn wer jetzt denkt, dass hier sauber geblastet wird und man einprägsame Riffs hört, wird sich schnell eines Besseren belehren lassen müssen. Hier herrscht totales Chaos; aber so richtig! Geblastet wird hier zwar in einer Tour, einen richtigen Spielfluss gibt es aber nicht, denn Schlagzeuger Guayota wechselt ständig zwischen Hi-Hat und Ride-Becken, spielt viele Fills, Stopps und wilde Tomläufe. Die oft schräg und disharmonisch klingenden Gitarren rasen nur so an einem vorbei. Sänger und Gründer Ebola keift wild und hysterisch wie ein abgestochenes Schwein. Obwohl die EP nicht sehr lang ist, kommt es mir beim Hören wie eine Ewigkeit vor, weil hier takt- und gesangsmäßig einfach gar nichts variiert oder hängen bleibt. Genauso rotzig wie Mucke und Gesang ist auch die dreckige Produktion. Glattpoliert ist erst gar nicht gewollt. Ich habe noch nie eine Black Metal-Band gehört, die so wütend, abgefuckt und verkommen klingt wie Cryfemal! Harter Tobak; nur für die ganz schlecht Gelaunten unter Euch!
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller