PHIL COLLINS - LIVE AT MONTREUX 2004


Label:EAGLE VISION
Jahr:2012
Running Time:231:00
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Phil Collins ist seit 1978 und dem Hit, „Follow You Follow Me“ (vom Genesis-Album „…And Then There Were Three...”), einer der Sänger, die mich am längsten durch mein Leben begleiten. Gerade mal eine handvoll haben es geschafft mich konstant mit ihren Werken und Songs zu verzaubern und bei der Stange zu halten. Da wären noch Rik Emmett, Rod Stewart, Paul McCartney (noch länger) und Chris Norman (noch viel länger). Es gibt Stimmen die möchte ich nie missen, da sie manchen wichtigen Lebensmoment vervollständigten und mich in allen Situationen begleitet haben. An dieser Stelle Mal ein fettes Dankeschön. Wer den Musiker Phil Collins mit all seinen Facetten verstehen und erfassen will, muss einen solchen Event wie in Montreux miterlebt haben. Schon nur Bildschirm dabei sein zu können, lässt Emotionen tanzen und wirbeln. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit jedem Hit. Und derer gibt es zahllose. Aber egal ob man tanzen oder melancholisch sein möchte, es ist immer positiv.

Den Anfang macht „Drums, Drums And More Drums“, wobei der alte Genesis-Schlagzeuger mit seinem Live-Drummer Chester Thompson und dem Percussion-Man, Luis Conte abzieht was das Zeug hält. Erst dann steigt man in das gewaltige Best-Of-Set ein, dass vierundzwanzig Beiträge enthält und quer durch die letzten drei Jahrzehnte wandert. Und dass ältere Musiker nicht stur und teilnahmslos ihre Sounds runterspulen müssen zeigt sich an diesem Briten der mit jeder Menge Spaß und Tanz sein komplettes Team auf der Bühne integriert. So macht „live“ richtig Spaß. Da wird eine balladeske Phase mit “True Colors” (im Original von Dyndi Lauper), “Come With Me” (mit allen Sängern) und “Groovy Kind Of Love” (Phil ganz alleine), zum Happening der Superlative. Hier bleibt kein Auge trocken, keine Seele unberührt. Und dann wieder bei den Tanznummern “You Can`t Hurry Love“, „Easy Lover“ oder „Wear My Hat“, ausgelassene Stimmung. Wer Phil Collins liebt wird mit mir vielleicht einer Meinung sein: Dies ist einer der besten Gigs seiner Karriere.

Der zweite Teil besteht aus einem Auftritt im selben Haus aber im Jahr 1996. Acht Jahre vorher gab der charismatische Fronter dreizehn Hits zum Besten. Gerade Mal vier Songs überschneiden sich aber dafür gibt es „Invisible Touch von Genesis und „There`ll Be Some Changes Made“, mit Tony Bennett. Doch Vorsicht! Hier wird nicht gesungen. Phil fixiert sich auf das Drumi-Spiel und intoniert seine Kompositionen instrumental mit einer Big-Band. Das driftet schon Mal in den Jazz ab aber dafür ister ja auch in Montreux. Trotzdem, sicherlich nicht jedermanns Sache. Die Bläser-Truppe ist im Laufe der Jahre stabil geblieben aber im Jahr 2004 hatte Phil eine Reihe unglaublicher Begleitstimmen dabei: Arnold McCuller, Amy Keys, Lamont Van Hook, Lynne Fiddmont-Lindsay, Bill Cantos und Connie Jackson-Comegys. Phil Collins…da werde ich wohl noch einige Jahre am Ball bleiben.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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