WHITECHAPEL - HYMNS IN DISSONACE


Label:METAL BLADE
Jahr:2025
Running Time:43:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wer sich im Deathcore etwas auskennt, der wird so sicher wie das Amen in der Kirche und der Zorn Gottes wissen, wer Whitechapel sind. Für alle, die neu hier sind: Whitechapel (benannt nach dem Stadtteil, in dem Jack the Ripper in den 1880ern mindestens fünf Prostituierte dahin geschlachtet hat) kommen aus Knoxville, Tennessee und machen, wie erwähnt, Deathcore. Der reicht von melodisch komplex bis markerschütternd brutal und wenn die Jungs gerade Bock haben, passiert das, wie bei „Prisoner 666“ auch gern direkt im fünfminütigen Opener. Die letzten beiden Releases „The Valley“ und „Kin“ waren eine Abkehr vom eher Death Metal-lastigen Sound der Vorgängeralben und präsentierte eine komplexere und teils wesentlich melodischere Band die, passend zu den extrem persönlichen und tiefgründigen Themen der Platten, eher eine andere Art des sich -einlassens zuließen.

Die beiden Alben dienten der Aufarbeitung der schwierigen und äußerst belastenden Kindheit des Ausnahme-Vokalisten Phil Bozeman. Anscheinend ist das Thema aber vorerst durch denn „Hymns in Dissonance“ nutzt die zehn Songs und insgesamt dreiundvierzig Minuten scheinbar gnadenlos um den Hörer in jeder erdenklichen Weise zu malträtieren und schlussendlich in mundgerechte Happen zu zerkleinern. Die Riffs von Alex Wade und Ben Savage schneiden wie Rasierklingen, während Gabe Crisps Bass und Brandon Zackeys Drums unsere Knochen zu Staub zermahlen. Über seinen Mittätern thront derweil wie ein dem Wahn anheim gefallener Schlächter Phil Bozeman, der tobt, growlt und mit gottlosen Screams die Apokalypse herbeigeführt.

Whitechapel machen keine launige Tanzmusik das wird hier immer wieder unmissverständlich klar gemacht, Tracks wie „A Visceral Retch“ und „Hate Cult Ritual“ machen zwar massiv Laune sind aber auch fucking anstrengend denn hier wird das Gaspedal meistens bis zur Bodenplatte durchgetreten und wer hier unter die Räder kommt, das kümmert keinen. Angehalten wird diese Todesmaschine erst nach dreiundvierzig Minuten und elf Sekunden. Für Fans von Infant Annihilator, Thy Art is Murder, Mord und Totschlag sowie Gemetzel in vertonter Form...

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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