SADIST - SOMETHING TO PIERCE

Label: | AGONIA |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 39:50 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Sadist ist eine von diesen Bands, die ich vom Namen her kenne und auch weiß, was sie für Musik machen, die aber immer an mir vorbeigegangen sind. Das Logo habe ich schon oft gesehen, mich mit ihrer Mucke befasst dagegen nicht wirklich. Die Italiener sind schon seit 1991 in der Szene aktiv und haben bis heute immerhin schon zehn Alben rausgeballert. Das neue Werk enthält insgesamt zehn Tracks und kommt auf ziemlich genau vierzig Minuten Spielzeit. Es beginnt mit Geknüppel. Als der Gesang anfängt, packt man aber die groovige Dampfwalze aus. Allerdings bleibt es dabei nicht, und das Tempo wird immer wieder angezogen. Hier gibt es viele Taktwechsel zu vermelden. Von Maschinengewehr-artiger Doublebass bis hin zu Blastbeats ist alles dabei.
Dazwischen gibt es verzwickte Breaks. Plötzlich tauchen verträumte, zweistimmige Melodien auf. Hier ist ganz schön viel los. Zu meiner Überraschung klingt dieser grenzenlose Ideenreichtum aber nicht überladen, sondern funktioniert tatsächlich über die gesamte Albumlänge hinweg. Sadist haben auch heute noch viel Wut im Bauch, verbinden ihre Raserei aber gekonnt mit technischen Finessen. Die Produktion ist fett und modern und verleiht der Musik somit den nötigen Druck, allerdings ohne dabei leblos und klinisch zu klingen, wie das meistens bei zeitgemäßen Aufnahmen der Fall ist. Sadist schaffen gekonnt den Spagat zwischen Tradition und Moderne, weil sie sich immer wieder neu erfinden, ohne dabei ihre Roots zu verleugnen. Für Fans von Bands wie Atheist, Cynic, Sadus oder Obscura!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller