KILMARA - JOURNEY TO THE SUN

Label: | ROAR |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 50:55 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die aus Barcelona (Katalonien, Spanien) stammende Metal Band Kilmara wurde 2003 gegründet. Davor war die Truppe für vier Jahre unter dem Namen Jadde unterwegs. Aus den Anfangstagen ist nur noch Gitarrist John Portillo dabei. Während als Jadde lediglich ein Demo veröffentlicht wurde, erschien das Debütalbum von Kilmara 2007 unter dem Namen „Hunting Dreams“. In regelmäßigen Abständen erschienen drei weitere Releases. Aber nach 2018 („Across The Realm Of Time“) wurde es ruhig um den Act. Es dauerte sieben Jahre bis zum Nachfolger „Journey To The Sun“, der Ende Januar veröffentlicht wird. Das Intro „Point Of No Return“ startet mit relativ nervigen Synthesizer-Spielereien, wie man sie eher aus dem Elektro-Pop kennt. Und das ohne jeglichen Schalldruck. Bei „Journey To The Sun“ treibt zwar das Schlagzeug voran, teilweise mit schallgedämpfter Double Bass. Aber Power Metal? Eher melodischer Elektro-Rock.
Die Stimme von Daniel Ponce klingt zwar angenehm, aber erst beim Refrain kommt so etwas wie Metal Feeling auf. „Alliance Of The Free“ ist Mainstream Rock. Zumindest gibt es hier einige Riffs. Und schöne Melodien. Auch „Chances“ wird von einigen Riffs eingeleitet. Aber die Melodie-Führung reißt das nicht wirklich raus. Riffs und Streicher-Teppiche leiten „Liberticide“ ein. Hier ist das Schlagzeug etwas härter im Vordergrund zu hören. Und es gibt ein Gitarren-Solo. „Wildfire“ ist dann ein echter Lichtblick. Hier treiben das Drumkit und die Klampfen an. Dazu haut Daniel Ponce einige Metal Screams raus. Diesen Song kann man durchaus unter Power Metal einsortieren. Das gilt ebenso für „An Even Whole“. Obwohl auch diesen beiden Tracks ein wenig das Klangvolumen vermissen lassen. Aber bei „Power Of The Mind“ ist dann schon die Luft ein wenig raus.
OK, die einen oder andere schöne Gitarren-Melodie. „Take Me Back“ ist wohl der reguläre Schluss-Beitrag des Releases. Hier wird am Anfang noch einmal Fahrt aufgenommen. Später hören wir auch nicht mehr als einen durchschnittlichen Rock Song. Auch wenn das Six-String-Solo dies ein wenig aufwertet. Die nächsten beiden Tunes sind zwar nicht ausdrücklich als Bonus-Tracks deklariert. Aber meines Erachtens sind sie genau dies. Zunächst der absolute Tiefpunkt der Veröffentlichung, die 8Bits Keyboard Version von „Journey To The Sun“ – einfach nur scheußlich. Nicht auf der Tracklist des Pressetextes aufgeführt, aber als elfte Nummer in der Promo findet man „Journey To The Rising Sun“. Trotz des leicht veränderten Titels handelt es sich um die Akustikversion „Journey To The Sun“. Und diese gefällt mir wirklich gut. Einer der wenigen Höhepunkte.
Das Werk „Journey To The Sun“ lässt mich etwas ratlos zurück. Hin und wieder gibt es Andeutungen von Power Metal, aber zumeist bewegen wir uns im Bereich von melodischem Rock. Dass es kein kompletter Ausfall ist, dafür sorgen „Wildfire“, „An Even Whole“ und die abschließende Akustik-Version von „Journey To The Sun“. Man mag es gar nicht glauben, dass der Rundling von Seeb Levermann (Orden Ogan) produziert wurde. Über weite Strecken vermisse ich den druckvollen Sound, für den er allgemein bekannt ist.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber