Alter, Night In Gales sind aber ganz schön fleißig! Nur ein Jahr nach „The Black Stream” steht mit „Shadowreaper” bereits ein neues Album ins Haus; ihr insgesamt neuntes seit dem Debütwerk „Towards The Twilight” aus dem Jahr 1997. Wer aber denkt, dass es sich hier deswegen um einen Schnellschuss handelt, muss sich eines Besseren belehren lassen. Bei den Melodic Death Metallern aus Voerde weiß man einfach, woran man ist. Neun Songs und eine vinylfreudige Spielzeit von unter vierzig Minuten stehen zu Buche. Ein schönes Intro mit cleanen Gitarren ertönt, bevor die Raserei losgeht. Wie immer gibt es rasend schnelle Läufe, die von ratterndem Schlagzeug untermalt werden. Das Tempo ist fast immer hoch. Dennoch hat man ein gutes Gespür für einprägsame Melodien entwickelt, die im Gehör hängen bleiben.

Der Gesang klingt – im Gegensatz dazu – schön angepisst und rausgerotzt. Spielerisch ist das hier schon echt anspruchsvoll. Handwerklich sind die Westfalen auf jeden Fall fit! Aber vor allem verstehen sie es, Songs zu schreiben! Das spielerische Können ist ihnen schon wichtig, aber sie frickeln sich nie kaputt, sondern sind immer eingängig und nachvollziehbar in ihren Strukturen. Die Produktion ist sauber und transparent, hat aber dennoch ordentlich Druck! Sie klingen heute noch genauso wie ihre schwedischen Vorbilder Mitte der Neunziger aus Göteborg. Das Artwork sieht auch geil aus. Wer auf alte Alben von At The Gates, In Flames, Dark Tranquillity oder Gates Of Ishtar steht, der kommt an Night In Gales eigentlich nicht vorbei. 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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