Ringwurm, auch Tinea corporis genannt, ist eine ansteckende Hautinfektion, die durch Pilze verursacht wird. Ok, unnützes Wissen beiseite. Das Album der US-Amerikaner ist ja schon knapp anderthalb Jahre auf dem Markt und hat nach meinem Kenntnisstand noch bei niemand einen ätzend juckenden Hautausschlag verursacht. Warum das jetzt erst bei mir zum Beackern auf dem Tisch landet, können wohl nur die Redaktionsgötter beantworten. Egal, besser spät als nie. Die Band ist ja mit dreißig Jahren Bühnenpräsenz nicht die unbekannteste und ist meist so ein Bastard, den man in keine Schublade stecken kann. Shouter James Bulloch äußert sich lächelnd zu diesem Aspekt: „Wir sind so etwas wie ein musikalisches schwarzes Schaf. Uns wird immer vorgehalten, zu viel Hardcore für Metal und zu viel Metal für Hardcore zu sein“. Das kann man getrost so stehen lassen, weder sind die Jungs eine Hardcoreband, noch Thrash Combo.

Auch Metalcore ist das falsche Attribut. Also sagen wir einfach: Hier gibt es Crossover, ein Ei drüber geschlagen und gut… Nein, ohne Mist; die elf Tracks bieten schon ein klasse Brett. Wildes Geballer, wütend rausgeschrien mit einer schön bösen Atmosphäre, wird hier vorgetragen. Mit einem dicken Stein auf dem Gaspedal marschiert alles hier mächtig vorwärts. Reichlich aggro und wütend ist auf dem Longplayer so ziemlich alles, Krasse mitten in die Fresse Vocals, harte Gitarren mit auf Krawall gebürsteten Thrash Grundgerüst und einer beeindruckenden Wand aus Hardcore betontem Schlagzeug Gewitter schaffen einen ganz speziellen Sound.

Brutal ist hier das vollkommene Adjektiv. Bei allem Highspeed kommen trotzdem die Strukturen schön raus und die ein oder andere spielerische Feinheit ist bereits beim ersten anhören auffällig, es empfiehlt sich aber mehrmaliges durchlaufen der knapp Einunddreißig Minuten Baller Orgie, da offenbart sich erst wie viel Klasse die Formation hat. Hier hat echt jeder, der auf grobe Kelle steht, mal so richtig Spaß mit.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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