INCINERATED - LOBOTOMISE

Label: | DAWNBREED |
Jahr: | 2024/2017 |
Running Time: | 17:29 |
Kategorie: |
Re-Release |
Es gibt manchmal auch Re-Releases, die noch gar nicht so alt sind. Incinerated aus Australien sind mir vom Namen her zwar ein Begriff, wirklich mit der Grindcore-Band auseinandergesetzt habe ich mich aber noch nie. Oft finde ich Grindcore ja affig, mit seinen viel zu kurzen Songs und dem sarkastisch runtergebrültem Gesang oder bis zur Unkenntlichkeit in die Tiefe verzerrtem Gegrunze. Und siehe da: Auch hier auf ihrem zweiten Album stimmen die Rahmenbedingungen, denn bei immerhin vierzehn Songs kommt man gerade mal auf lausige siebzehn Minuten Spielzeit. Die magische eine Minute wird fünfmal nicht erreicht. Die Zwei-Minuten-Grenze überschreitet man nie! Die Gitarren sind ganz tief verstimmt, sodass es mehr ein Brummen als ein Sägen der Riffs ist.
Das Gegrowle könnte tiefer nicht sein. Die Songs rattern in einem durch. Nennenswerte Höhe- oder Tiefpunkte gibt es nicht. Es fällt aber auf, dass das hier sogar spielerisch ganz gut ist, denn ein paar Stopps und Breaks sorgen schon für die eine oder andere Überraschung. Geil finde ich, dass – im Gegensatz zu den dumpfen Gitarren – das Schlagzeug schön transparent vor sich hin klirrt. Auch bei Incinerated ertappe ich mich dabei, dass ich beim Anhören des Albums mehr lachen muss als Headbangen kann, aber ich hatte – wie bereits eingangs erwähnt – ja eigentlich auch nichts anderes erwartet. Wem Mortician, Nasum oder Dead Infection gefallen, der wird sich auch an den Sound-Ergüssen von Incinerated erfreuen!
Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller