NEVERFADE - THIEVES IN THE NIGHT


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2025
Running Time:51:50
Kategorie: Eigenproduktion
 

Mit erhabenen Vocals, harmonischen Twin-Gitarren und einer knackigen Rhythmusgruppe ist dieses Album wie geschaffen für alle, die klassischen Heavy Metal leben und atmen“. Große Worte, die sich bei näherem Anhören aber erst mal unter Beweis stellen müssen. Die Heavy Metal Band Neverfade wurde 2022 in Tampere (Finnland) gegründet. Nach mehreren Singles in den Jahren 2024 und 2025 erschien im Januar diesen Jahres das Debütwerk „Thieves In The Night“. Als Einflüsse werden Acts wie Iron Maiden, Judas Priest und Blind Guardian genannt. Der Silberling wurde aufgenommen, gemischt und gemastert im JR Audio Studio in Mänttä, Finnland von Daniel Rantanen. Produziert wurde es von Neverfade und Daniel Rantanen. Ohne jegliche Einleitung startet „Battle Hymn“. Kraftvoller melodischer Power Metal mit einem hymnischen Refrain. Sänger Lassi Landström kann mit seiner klaren Stimme überzeugen. Chorgesang und schöne Gitarren-Melodien sorgen für jede Menge Epik. Zu Beginn von „The Blade Pt. 1“ hört man, passend zum Titel, ganz kurz einen Schwertkampf. Aber glücklicherweise steht auch hier melodischer Power Metal im Mittelpunkt. Zwischendurch kann man kurzzeitig das Kreuzen von Schwertklingen vernehmen.

„The Blade“ ist ein zweiteiliges Werk, von dem es dann später eine Fortsetzung gibt. Die Rhythmus-Abteilung sorgt tatsächlich für einen kräftigen Sound. Während die beiden Klampfen sich immer wieder gegenseitig den Ball zuwerfen. „Phantoms In The Wind“ ist eine große Power Metal Hymne. Der Sänger ist zeitweise mit einem angenehm klingenden dunkleren Timbre zu hören. Dazu galoppieren die Gitarren-Riffs. Mit „Bleeding Hearts“ folgt eine weitere Hymne. Das Tempo wird etwas zurückgenommen. Das Schlagzeug gibt rhythmisch den Takt vor. „Assassin“ ist dafür härter und schneller. Die schnellen Riffs werden angetrieben durch das Schlagzeugspiel. Auch die Vocals von Lassi klingt stellenweise härter. Aber er wechselt auch immer wieder in höhere Ton-Bereiche. Selbstverständlich darf auch die besinnliche Power Ballade nicht fehlen. Diese hören wir bei „Hourglass Breaking“. Zumindest zu Beginn. Aber durchgängig bleibt es nicht ruhig. Es gibt auch kurze hektische Passagen. Wenn es wieder ruhig wird, gibt die Hi-Hat den Takt vor. Ein äußerst abwechslungsreicher Song. Auch dank der Tempo-Verschärfung im zweiten Teil, die trotz allem sehr melodisch ist.

Mit „The Blade Pt. 2“ folgt die bereits angekündigte Fortsetzung. Nach einer epischen Einleitung, geben erneut das Schlagzeug und die schnellen Riffs das Tempo vor. „Voyager“ startet mit einem Six-String Fade In. Aber schon bald setzen kraftvolle Riffs ein, die die Gitarren-Melodien unterlegen. Mehrfach ist eine kräftige Basslinie zu hören. Balladeske und hymnische Abschnitte wechseln sich ab. Der Gesang wirkt mal zerbrechlich, mal kraftvoll. Und immer wieder sind die Twin-Gitarren-Soli zu hören. Den Abschluss bildet das fast elf Minuten lange Monumental-Epos „The Horror (Out From Space)“. Zum Glück ist auch hier die Einleitung mit Sound-Spielereien kurz. Denn schon bald sind majestätisch klingende, langsam vor sich hin walzende Gitarren-Riffs zu hören. Dazu passend ist auch der Gesang ruhig. Erneut gibt es eine Bass-Linie, unterlegt von der Hi-Hat. Aber das ist lediglich die Überleitung zum schnellen, vom Schlagzeug angetriebenen Mittelteil. Die Krönung ist ein hochkarätiges Axt-Solo. Daran schließt sich ein epischer und ruhigerer Schluss an. Mit Abstand der beste Track der Veröffentlichung.

Nach mehrmaligem Anhören kann ich konstatieren, das Zitat aus dem Pressetext ist kein Marketing-Geschwätz, sondern beschreibt sehr gut, was auf „Thieves In The Night“ zu hören ist. Die gesangliche Leistung von Lassi Landström ist hervorragend. Beide Gitarristen liefern wechselseitig sehr gute Soli ab. Und die rhythmische Basis von Bass und Schlagzeug sorgen für einen kraftvollen Sound, gemeinsam mit den immer wieder zu hörenden Gitarren-Riffs. Neverfade präsentieren hier klassischen Power Metal. Ein überaus gelungenes Album-Debüt.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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