Wer sich im amerikanischen Power Metal ein wenig auskennt, der wird seit 2009 das eine oder andere Mal über den Namen John Yelland (Judicator, ex-Dire Peril, ex-Disforia, ex-Principium und viele mehr) gestolpert sein. Der Gute hat ein neues Eisen im Feuer, von dem die Szene im April letzten Jahres das erste Mal Wind bekam. Behölder sind eine US-Power Metal Band, die sich hier und da auch Themen bedient, die die Nerds unter uns aus Dungeons & Dragons kennen. Also ja, es ist typischer fantasybasierter Power Metal der sehr melodisch daherkommt und sogar ab und an doomige Momente in den Sound einbringt. Wer Truppen wie Blind Guardian mag und eh seit den Achtzigern seine vier bis zwanzig-seitigen Würfel über die Tische jagt der sollte sich Bands wie Behölder mit Pen and Paper notieren. Behölder beweisen ihr Know-how und ihren guten Geschmack mit Songtiteln wie: „Dungeon Crawl“ oder dem Bandnamen selbst (Behölder sind im Prinzip schwebende Fleischklöpse die aus mehreren Augen bestehen).

Tanzmusik machen die Jungs zwar nicht, aber beim dritten Date kann man die Angebetete sicher in sein Ravenloft einladen, um sich die Mucke bei einem Kelch Met auf die Lauscher zu legen. Technisch gesehen ist die Angelegenheit zwar fast ohne Ecken und Kanten (die Produktion ist sehr clean), aber die Skills von allen Beteiligten sind auf bemerkenswertem Niveau. John Yelland ist ein stabiler Typ der die cleanen Vocals mit Kraft und Feeling darbringt, die Riff-Gesellen Carlos Alvarez und Matt Hodgson steuern nicht bloß halsbrecherische Klampfen-Kaskaden bei sie versorgen uns auch, wie alle Bandmitglieder, mit tollen Backing Vocals. Sowohl Michael Sanchez am Bass als auch Andrew Julkowski hinter der Schießbude tun ihr Übriges, um das Top Tier Power Metal Paket meisterhaft zu schnüren. Wer gut gemachte, sehr melodische Musik mag, der wird sicher seinen Spaß „In The Temple Of The Tyrant“ haben.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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