Apostasie spielen melodischen, folkigen Black Metal mit historischen und atheistischen Themen. Hier liegt uns das Debütwerk der Band aus Frankenthal vor. Es ist ein Konzeptalbum, das Themen von Christi Geburt bis hin zur Reformation durch Martin Luther abdeckt. Dabei wird man quer durch die europäische Kirchengeschichte römisch-katholischer Prägung geführt. Textlich finde ich es richtig geil umgesetzt. Da stören mich sogar die deutschen Lyrics nicht, von denen ich im Allgemeinen ja kein großer Freund bin. Aber auch musikalisch geht hier einiges. Die Riffs sind schnell und melodisch, eine Violine ergänzt das Gesamtbild. Neben dem herkömmlichen Gekreische gibt es auch klaren Frauengesang, der richtig gut gefällt.

Die Musik ist genauso tight und variabel gespielt und sauber produziert. An wen erinnern mich Apostasie denn nun? Irgendwie klingt alles sehr vertraut, wenn man seit Ende der Neunziger in der Szene ist. Ein wenig muss ich an Bands wie Suidakra, Black Messiah, Ensiferum, Moonsorrow oder Eluveitie denken. Dies soll aber nur ein grober Anhaltspunkt sein, um den geneigten Hörer dieser Bands dazu zu bringen, in Apostasie reinzuhören. Die Rheinland-Pfälzer klingen immer noch eigenständig genug, um kein Plagiat zu sein und immer interessant zu bleiben. Das schlichte Artwork gefällt, lässt aber nur bedingt Schlüsse zur Musik zu. Wer Black Metal melodisch, folkig und abwechslungsreich mag, der sollte hier unbedingt mal reinhören! 

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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