FALSE MUTATION - UNHOLY BRUTALITY


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2024
Running Time:39:46
Kategorie: Eigenproduktion
 

Todesblei oder Death Metal ist, egal was manch einer sagt, nicht bloß ein Subgenre des Oberbegriffs Heavy Metal (ja vielleicht wird es gleich philosophisch) sondern eher eine eigene, gar nicht mal so kleine Welt voller spartanisch, brutaler Texte und unterschiedlichsten Maßen an Skills und Melodie. Wo die eine Band ihren Death Metal melodisch bis groovy angeht, spielt die andere Formation ihr vertontes Gemetzel eben auf möglichst brutale und manchmal auch leicht eklige Art und Weise. False Mutation gehören eher zu der Fraktion, die dem geneigten Hörer eimerweise Gedärme in die Fresse werfen. Multi-Instrumentalist D.P (Dirk Padtberg) ist hier zuständig für Riffs, Bass und die Schießbude des Todes (Drums) wohingegen Hütte die Vocals aus dem sechsten Kreis der Hölle beisteuert.

Hütte ist seit dem 2024er Demo „Infernal Death Metal“ dabei und gibt hier alles, wenn er gerade nicht mit New World Depression die Toten aus den Gräbern brüllt und bellt. Die Riffs balancieren hier oftmals zwischen Doom und Old-School Death, während Hütte mit seinen fiesen Growls förmlich das Firmament in Brand setzt. Tracks wie „Throat Cutter“ machen mit dem Intro, in dem ein Mann am eigenen Blut erstickt, schnell klar, dass hier keinerlei Metaphern gebraucht werden. Was genau bei „Bleeding Slime“ vor sich geht, will ich gar nicht wissen, manches bleibt besser ungefragt und unbeantwortet. Track Nummer sieben („Flagellation Of Christ“) hingegen macht auch wieder unmissverständlich deutlich, was uns der Texter sagen will.

Ich persönlich habe trotz Kirchenaustritt zwar keine Gewaltphantasien was den guten alten Jesus angeht, aber jedem seinen Kink. Spaß beiseite, False Mutation sind vieles, aber lustig eigentlich eher weniger. Es gibt nichts Besseres nach einem durchgehend beschissenen Montag auf der Arbeit, als sich bei Feierabend diesen abartig-ungefilterten Hass anzuhören und seinen Stress in einem Meer bösartiger Riffs jämmerlich ersaufen zu lassen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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