GREAT AMERICAN GHOST - TRAGEDY OF THE COMMONS

Label: | SHARPTONE |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 42:55 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Extrem negativ geladener und wütender Hardcore neuerer Generation ist weitgehendst das was die vier Bostoner machen. Elfmal eine bitterböse Abrechnung mit der gesamten Menschheit. Misanthropischer Nihilismus bekommt man hier mit deutlichen Worten ins Gesicht gerotzt. Dabei ist das ganze sehr facettenreich. Den Arrangements mengt man immer schön passend unterschiedliche Sound hinzu. Abgedrehte elektronische Samples, Metalcore, ein Hauch Grind, Post-Hardcore mit einem Touch Symphonic Metal, Eine Prise Death Metal Schlagzeug findet sich auch. Vocals in allen Ausprägungen, gebrüllt, geschrien, klar gesungen, mal düster, mal verzweifelt, mal trauend und dann wieder einfach krass und sich fast überschlagend.
Da lugt mal ein Black Metal Riff vor, da ballert es mal mit Ministry Geschwindigkeit in fast schon Industrial Meth-Core Gefilde um gleich erneut den Anker in kurze getragene Parts zu werfen, worauf direkt in einem üblen Gegrunze weitergeknüppelt wird. Und trotzdem passt all das doch irgendwie zusammen. Ist schon eine beeindruckende Kunst, hier ein schlüssiges Gesamtbild daraus zu stricken und das so spielerisch einfach klingen zu lassen. Trotzdem ist der komplette Langspieler bewusst verstörend gehalten. Wahnsinn auf ganz hohem Niveau.
Auf der einen Seite bin ich mächtig beeindruckt von dem Album, auf der anderen Seite fällt es mir schwer, die knappe Dreiviertelstunde am Stück durch den Kopf rauschen zu lassen. Das Klassenziel der maximalen Destruktivität für Gehörgänge und Cerebralen Cortex ist jedenfalls voll erreicht. Keine einfache Kost also, aber etwas, dem man sich auch nicht entziehen kann.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek