SORCERESS OF SIN - ENNEA

Label: | WORMHOLEDEATH |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 60:22 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Sorceress Of Sin aus Cambridge im Vereinigten Königreich von Großbritannien spielen melodischen Power Metal. Gegründet im Jahr 2020 veröffentlichen Die Musiker mit „Ennea“ mittlerweile bereits das dritte Studio-Werk. Seit Bandgründung gab es erfreulich wenige Umbesetzungen, lediglich einen neuen Bass-Spieler. Bürgt diese Kontinuität auch für eine hohe Qualität? Zumindest in ihrer Heimat scheint die Formation live angesagt zu sein. Bisheriger Höhepunkt dürfte wohl der Auftritt beim legendären Bloodstock Open Air im Jahr 2021 gewesen sein. Das aktuelle Werk scheint ein Konzeptalbum zu sein, beschäftigt es sich doch mit der griechischen Mythologie, insbesondere mit den Göttern des Olymp. Kraftvollen melodischen Power Metal hören wir bei „Odyl“. Der Gesang von Lisa Skinner ist hart und kompromisslos. Erst beim Refrain kann man sicher sein, dass dies tatsächlich eine Frauenstimme ist.
Es geht weiter mit melodischen Power Metal. „Reina“ setzt da ein, wo bei „Odyl“ aufgehört wurde. Die Sängerin wird durch das wummernde Schlagzeug zu Höchstleistungen angetrieben. Im Hintergrund sind Synthesizer zu hören. „Poseidon“ besticht durch eingängige Melodien. Erneut liefern die Keyboards eine epische Instrumentierung. Lisa haut immer wieder Metal Screams raus. Sie ist eine Rockröhre vor dem Herrn. Dafür klingt ihre Stimme bei der Ballade „The Quest“ kraftvoll und ausdrucksstark. Stellenweise auch verletzlich. Das dunklere Timbre steht ihr ausnehmend gut. Bei „Nymphet“ überrascht die Shouterin mit einem hohen und klaren Sopran. Ansonsten wird auch hier wieder kräftig gerockt. Gekrönt von starken Gitarren-Soli. „Clarity Of Confusion“ ist mit fast zwölf Minuten Spielzeit ein Monumental-Werk.
Zunächst sind gezupfte Klampfen von Synthesizer-Streichern unterlegt zu hören. Ein ruhiger Einstieg mit gesprochenen Worten. Alles in allem erschallt später eine großartige Metal-Hymne aus den Boxen. Der Gesang ist abwechslungsreich. Screams, kraftvolle Rock-Stimme, dunkles Timbre und dramatischer Sopran wechseln sich ab. Bei weiteren gesprochenen Worten wird ein ruhiger besinnlicher Teil eingeleitet. Dazu gibt es ein weiteres geniales Axt-Solo. Nicht nur dank der Länge ist dies der absolute Kulminationspunkt des Releases. Bei „Trickster“ lässt Lisa ihre Stimme geradezu vibrieren, bevor sie erneut los rockt. Das Schlagzeug gibt wieder den Rhythmus vor. „Destructive Descent“ startet mit majestätisch wirkenden Riffs. Aber schon bald gibt es eine Tempo-Verschärfung. Ein wahrer Steigerungslauf.
Den Abschluss bildet „Artisan“, welches balladesk startet. Ein letztes Mal können wir das dunkle Timbre der Fronterin genießen. Dann donnert das Drum-Kit rhythmisch. Double Bass Attacken peitschen voran. Nach jedem Anhören von „Ennea“ bin ich mehr begeistert. Was Sorceress Of Sin auf ihrem dritten Album abliefern, ist einfach überragend. Das Aushängeschild der Band ist ganz klar Sängerin Lisa Skinner. Sie überzeugt mit einem äußerst facettenreichen Gesang. Und ihre Mitstreiter setzen diese beeindruckende Stimme überzeugend in Szene. Ein Power Metal Highlight zum Jahresende. Metal-Herz was willst Du mehr!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber