UNREDOG - THOUGHTS THAT SHOULD NOT HAVE BEEN

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 39:59 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Verrückt. Als ich meinen Artikel über Fishs letztes Konzert in Dortmund präsentierte, beglückte mich doch dieselbe Promotion-Agentur mit diesem ungewöhnlichen Werk, das das Soloprojekt einer israelischen Künstlerin darstellt, aber nicht im geringsten etwas mit Progressive-Rock zu tun hat. Sie selbst labeln es mit den Begriffen Industrial und Alternative, wenngleich ich es mal unter Avantgarde abgelegt habe. Im Gegensatz zu John Lennons (erschossener ex-The Beatles) bekanntem Ausspruch, Avantgarde sei manchmal auch einfach Scheiße, ist es durchaus interessant und ganz ordentlich. Habe ich hier gar nicht erst eine Frau bei dem eigentümlichen Bandnamen erwartet, bekommt man hier schon auch geschrieene Passagen in der Weise von Christian Death oder In This Moment geboten.
Bei der Depeche-Mode-Coverversion des Klassikers „Walking In My Shoes“ weiß man nun aber auch, welches Klientel hier am besten bedient wird. Dabei wird der Song von der Gitarre begleitet und harmonisch gesungen, bis man den Refrain dann rausrotzt. Typisch für den Sound dieser Richtung hört man den Drumcomputer gut heraus, aber wenn man den zweiten Song, das Titelstück "Thoughts That Should Not Have Been" hört, versteht man wahrscheinlich auch meine Kategorisierung unter Avantgarde, denn hier vermischen sich einige Stile. Tatsächlich auch mal melodische Black-Metal-Elemente.
Textlich hinterlässt man mit der ersten Singleauskopplung mit dazugehörigem Video, „Leaving Marks“, keinen Interpretationsspielraum und frönt offen der BDSM-Szene. Sehr gekonnt wird dabei ein Singsang für die düsterere Stimmung eingesetzt. Somit braucht es auch dunkle Melodien und Texte wie bei „Into The Crimson“.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: David Ivanov