DORO - WARRIOR SOUL

Label: | AFM |
Jahr: | 2006 |
Running Time: | 54:12 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
„Warrior Soul“, das Album mit dem wahrlich stärksten Doro-Artwork ever, startet die Metal-Queen mit der Nummer „You´re My Family“ als Hommage an ihre Fans. Ein Song, der schon allein wegen der Message oft live gespielt wird. Für mich musikalisch eher eine schwache Nummer. Die textliche Aussage hätte man dazu auch etwas geschickter verpacken könnte. Die Fans mögen den Titel aber und er wird bei Auftritten immer gerne entgegengenommen. Ich bin da eher immer froh, wenn er vorbei ist. Anspruchsvoller ist da "Haunted Heart". Bei diesem und noch einigen anderen des Werks hatte Doro wieder einmal mehr Garry Scruggs zusammengehockt und so manchen Knaller ausgeknobelt. "Strangers Yesterday" ging auf das Konto von Doro und ihrem damaligen Axeman Joe Taylor. Eine starke Nummer. Getoppt wird der Beitrag aber noch von den folgenden "Thunderspell". Dieser powervolle Stampfer hat Format und Raffinesse.
Den epischen Titeltrack "Warrior Soul" hatte Doro auch wieder mit Gary Scruggs verfasst. Der Song passt und gibt das Gefühl des lyrischen Inhaltes wieder. Dasselbe gilt für die Powerballade "Heaven I See" die von einer mächtigen Hookline lebt. "Creep into My Brain" - ein Gemeinschaftsprodukt der damaligen Besetzung Pesch, Taylor, Johnny Dee, Nick Douglas, Oliver Palotai war wohl eher als Zeichen dafür gedacht, auch mal was gemeinsam zustande zu bringen. Gut gemeint, aber es bleibt leider nichts hängen. Episch wird es wieder bei "Above The Ashes" der mit hohem Wiedererkennungswert punktet, aber auf Dauer etwas langatmig wird. Dafür zündet "My Majesty" so richtig durch. Hierfür konnte die Queen neben Torsten Sickert noch Tausendsassa Klaus Vanscheidt gewinnen. Die Nummer reißt mit und zeigt das Können von Herrn Vanscheidts auf der Gitarre.
Die minimalistische Ballade in "In Liebe und Freundschaft" mit Chris Lietz geschrieben, als obligatorischer Tune in Muttersprache, ist mal wieder ein Hit mit Tiefgang. Für sowas hat Doro eben ein besonderes Händchen. Dagegen fragt man sich bei der kurzen Punk-Nummer "Ungebrochen" mit knapp anderthalb Minuten Länge, was das soll. Mit der gesichtslosen Halbballade "Shine On", die Doro mit Joe Taylor verfasste, endet das Epos. Abschließend betrachtet ist „Warrior Soul“ ein Album mit überwiegend guten Songs. Den ein oder anderen hätte man sich sparen können. In Summe bleibt aber noch ausreichend Hörvergnügen übrig, welches den Doro-Fan nicht enttäuschen sollte.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg