MÖRK GRYNING - FASORNAS TID


Label:SEASON OF MIST
Jahr:2024
Running Time:43:59
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die schwedischen Melodic Black Metaller Mörk Gryning kenne ich tatsächlich schon seit ihrem Debüt-Album „Tusen År Har Gått...“ aus dem Jahr 1995. Die ersten beiden Alben waren Klassiker. Danach ging es jedoch erstmal abwärts. Die Fans der Band wurden mit einem fehlenden Mathe-Studium für krumme Takte und nervigen Technobeats gepeinigt. Und ich verlor sie aus den Augen. Das Comeback-Album „Hinsides Vrede“ aus dem Jahr 2020 war aber zum Glück wieder richtig gut. Ich hatte im Vorfeld der neuen CD ein paar Raviews gelesen, worin steht, dass es hier wieder mehr „back to the roots“ gehen soll. Das stimmt aber nur bedingt. Klar, die schnellen, melodischen Gitarrenläufe, das rasende Schlagzeug und der wütende, hasserfüllte Kreischgesang tendieren definitiv wieder in diese Richtung. Jedoch treten Mörk Gryning nicht auf der Stelle. Sie haben noch nie zweimal das gleiche Album gemacht, und so ist es auch hier.

Neben den üblichen aggressiven Vocals gibt es hier nämlich auch hymnische Chöre und Klargesang in den Refrains, zum Beispiel bei „Before The Crows Have Their Feast“, die für Wiedererkennungswert sorgen. Allerdings auch nicht in allen Songs. Man bedient sich nicht einfach an Schema F. Auffällig ist, dass die Songs zwar technisch sehr gut gespielt sind, aber immer eingängig und nachvollziehbar bleiben. Die Virtuosität ihrer mittleren Phase haben die Schweden also beibehalten, aber in diesem Fall songdienlich. „Fasornas Tid“ kommt auf knapp eine Dreiviertelstunde Spielzeit, das alles ohne Lückenfüller und mit blitzsauberer, transparenter Produktion. Ich freue mich schon sehe auf Mitte März, wo sie in Oberhausen auf dem Heretic March Festival spielen werden, denn tatsächlich habe ich sie, obwohl ich sie quasi von Anfang an kenne, noch nie gesehen. Für Fans von Bands wie Dissection, Sacramentum, Dawn, Naglfar oder Sorhin. Beide Daumen hoch!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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