EMPIRES OF EDEN - GUARDIANS OF TIME


Label:MASSACRE
Jahr:2024
Running Time:51:06
Kategorie: Neuerscheinung
 

Elf Songs lang kommt Stu Marshall (Death Dealer) erfreulicherweise ohne große symphonische Mittel aus, die ein Album in dieser Projekt-Art nahelegen würde. Dies gilt natürlich nicht für das theatralisch symphonische Intro „The Dawn March“, das in das Werk einsteigen lässt. Mit dem Titel-Song „Guardians Of Time“ landen Empires Of Eden dann den besten Wirkungstreffer des Releases gleich zu Beginn. Liegt zu größten Teilen aber an der hervorragenden Stimme von Rob Rock (Impellitteri), der die Nummer immens veredelt. Musikalisch liegt das Stück doch eher im qualitätsorientierten, aber auch reichlich bekannten Power-Metal. Die Stimme macht halt schon oft den Unterschied bei solchen Tracks.

So wandern Empires Of Eden in vielen Tunes auf dieser Power-Metal-Schiene, die beispielsweise von Pink Cream 69 Fronter David Readman („The Inner Me“), Jeff Martin (ex-Racer X) bei „The Devil´s Only Friend“, Jonas Heidgert (Dragonland) bei „Mortal Rites“ oder Tony Webster (Archetype) bei „Stand United“, auf höheres Niveau gebracht werden, als man den Beiträgen alleine zuschreiben könnte. Klar, Stu Marshall kann mit seinem Gitarrenspiel weitestgehend immer überzeugen, lässt das ein oder andere Top-Solo vom Stapel, hängt dabei aber andere Power-Metal-Gitarreros nicht unbedingt ab. Soll es mal härter zugehen wie bei „When The Beast Comes Out“ wird vorsorglich auf die kraftvolle Röhre von Sean Peck (Cage) zurückgegriffen, mit dem Stu ja auch bei Death Dealer aktiv ist.

Hier liegen Vergleiche zu amtlichem US-Metal nahe. Da Stu Marshall auch für die Drums zuständig scheint, kommt es einem schon auch das ein oder andere Mal so vor, als ob das Schlagzeuspiel der einzelnen Songs verstärkt aus der Konserve stammt, sprich Drumcomputer. Dass beispielsweise John Gallagher (Raven) und Mike LePond (Symphony X) jeweils bei einem Lied den Bass übernommen haben, fällt eher weniger ins Gewicht. Auch andere Gastmusiker ausser den jeweiligen Sängern halten sich mit Erkennungsmerkmalen zurück, so dass es sich bei Empires Of Eden zwar um eine adäquate Zusammenkunft von Musikern handelt, dies aber wenig auffällig auf „Guardians Of Time“ rüberkommt.

So sprechen wir hier also über eine ambitionierte, handwerklich gut gemachte Projekt-Veröffentlichung, der es aber im Vergleich zu ähnlichen Werken wie zum Beispiel den frühen Avantasia-Scheiben an Song-Höhepunkten mangelt. Leicht progressive Ansätze fallen positiv auf. Das Epos ist gut konsumierbar und sollte jedem Power-Metal Fan Anerkennung wert sein. Großen Kino finden wir bei Empires Of Eden eher weniger.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


zurück zur Übersicht