Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, innerhalb der als ihre letzte angesagte Tournee der in ihrer Schaffenszeit oft besuchten Grugahalle in Essen einen Besuch abzustatten. Ich kam dabei auch in den Genuss des Golden Circles. Leider fängt hier schon das Problem an, denn es wird erstmal glatt der halbe Innenraum abgetrennt und somit eine tolle Zwei-Klassen-Gesellschaft erzeugt. Klar, die vorderen müssen ja auch noch mehr als die ohnehin völlig überzogenen Ticketpreise der aktuellen Mafia in diesem Gewerbe zahlen. Als Künstler finde ich das jedoch schäbig und unschön, und es widerspricht der Maxime, Kunst jedem Menschen zugänglich machen zu können.

Aber genug der Humanität, denn natürlich bin ich auch mehr als gespannt auf die Kultrocker Jefferson Starship, die neben dem Klassiker „White Rabbit" auch die Hits aus ihrer - für manche Leute - unsäglichen 80er-Pop-Phase spielen. Wir hingegen feiern gerade diese Momente mit „We Built This City" oder „Sara". Ich finde es sehr cool, das mal live zu erleben, und die Darbietung ist großartig; nicht nur wegen der überzeugenden Stimme Cathy Richardsons. Auch Urmitgled David Freiberg unterststützt dabei reichlich stimmlich und an den Saiten.

Setlist: Find Your Way Back, Stranger, Sara (Starship-Cover), Nothing's Gonna Stop Us Now (Starship-Cover), Miracles, White Rabbit (Jefferson Airplane-Cover), We Built This City (Starship-Cover), Jane, Somebody To Love (Jefferson Airplane-Cover)

Dann gibt es die Almeister des Rock. Deep Purple fangen gleich mit dem schnellen „Highway Star" an, wo Ian Gillan bereits stark mit seinem Gesang kämpfen muss. Er peppt die Show dennoch gewohnt souverän mit einigen witzigen oder auch unsinnigen Anekdoten auf,  kommt in den Genuss eines großartigen Keyboard-Solos von Don Airey und kann auch den neuen und moderneren Stil des Steve Morse-Nachfolgers in längeren Passagen folgen. Schwierig wird es dann für Gillan wieder bei „Anya", aber nach wie vor meistert er „When A Blind Man Cries". Es ist einfach insgesamt schön, auch wenn man das Alter spürt. Das ist auch egal, denn Deep Purple werden immer in meinem Herzen bleiben.

Setlist: Mars The Bringer Of War, Highway Star, A Bit On The Side, Into The Fire, Guitar Solo, Uncommon Man, Lazy Sod, Now You're Talkin', Keyboard Solo, Lazy, When A Blind Man Cries, Portable Door, Anya, Keyboard Solo, Bleeding Obvious, Space Truckin', Smoke On The Walter, Old-Fangled Thing, Hush (Joe South-Cover), Black Night

Merch finde ich jedoch bei beiden Bands viel zu teuer und nicht einmal ansprechend. Schade...