BLESSED CHILD - CROSSING THE PIT


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2024
Running Time:36:04
Kategorie: Neuerscheinung
Eigenproduktion
 

Die Braunschweiger Blessed Child sind der Redaktion nicht unbekannt, hatte ich doch bereits zwei andere Tonträger an dieser Stelle besprochen. Zwischen der zweiten EP und dem ersten Album gab es eine erhebliche Steigerung. Und sie gehen ihren Weg unbeirrt fort. Grob gesehen, spielen sie Heavy Metal, schielen aber immer auch mal nach links und rechts. So stehen neben den US Metal-mäßigen Riffs auch schöne Iron Maiden-mäßigen Gitarrenmelodieläufe. Im krassen Gegensatz dazu steht der recht raue Gesang von Steve Kaya, der dem Ganzen eine dreckige Note verleiht. Hier erklärt sich auch der ansonsten eigentlich eher unpassende Begriff Groove Metal.

Daraus künnte man jedoch falsche Schlüsse ziehen, denn mit Bands wie Pantera oder Machine Head hat man hier nichts zu tun. Dennoch haben Blessed Child neben der Old School-Attitüde auch immer einen zeitgemäßen Touch, der aber angenehm zu hören ist. Meist ist man in oberen Tempogefilden angesiedelt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Musik von Blessed Child live ziemlich gut abgeht. Ich hoffe, ich bekomme mal die Gelegenheit, sie zu sehen und ihnen „im Pit über den Weg zu laufen" (als Anspielung auf den Albumtitel, haha!). Sie mit anderen Bands zu vergleichen, fällt mir schwer.

Die im Presse-Kit angegeben Vergleiche mit Metal Church, Accept und Testament kann ich eigentlich nicht erkennen. Man hört wohl, dass die Mitglieder diese Bands durchaus mögen, aber Blessed Child sind kein Plagiat ihrer Vorbilder. Irgendwie haben sie von der Machart her auch etwas „typisch Deutsches”, was viele junge Metal-Bands haben. Schwer zu erlären... Die Produktion ist sauber und druckvoll für eine Eigenpressung. Das vinylwürdige Artwork von Markus Vesper ist toll! Und für Sammler wie mich gibt es das Album sogar in allen drei relevanten Varianten auf CD, LP und sogar auf Kassette. Hört einfach mal bei Bandcamp rein!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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