AMUSE TO DEATH - PHANTASMAGORIA
Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 16:43 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Musikalische Experimente sind dazu da gemacht zu werden. Die fünf Musiker, die sich 2023 zusammengefunden haben, hauen auf der EP einem viermal Ihre Vorstellung davon um die Ohren. Dazu tummeln sich noch ein paar Gastmusiker. Die Idee ist, unterschiedlichste Styles und Einflüsse zusammenzuführen. So trifft hier wunderschöner Clear Vocal Swing auf Extreme Metal und Progressive- und Technical Death Metal. Das allein ist schon schräg genug, aber dazu kommen noch eingewebte Parts aus Hörnergebläse die ausarten in schaurigen, hmmm, ein schlimmeres Wort wie Free-Jazz fällt mir dazu nicht ein. Der Output ist, in Anspielung an den Bandnamen, meilenweit davon entfernt, sich zu Tode zu amüsieren. Während einzelne Elemente des Dargebotenen durchaus Klasse sind, ist auf der kleinen Scheibe alles, aber auch echt alles im Zusammenspiel eine Qual. Eine hinten und vorne nicht zusammenpassende Kakophonie, die Null Sinn ergibt.
Das Experiment ist für mich krachend gescheitert. Da kommt ganz schnell Blut aus den Ohren und das Kleinhirn wünscht sich spontan die Radiowerbung für Seitenbacher Müsli und Car-Glas in Dauerschleife zur Entlastung. Inhaltlich soll es unterschwellig um die negativen Auswirkungen von Drogenkonsum inklusive psychischer Erkrankungen gehen. Warnung! Mehrfaches Anhören dieses Kunstwerks könnte diese Erkrankungen auch ohne Drogen hervorrufen, obwohl die ein oder andere Droge das ganze etwas erträglicher machen könnte.
Für Künstler und Musiker mit überzogenem Befreiungsdrang von allen konventionellen Zwängen ein vielleicht erstrebenswertes Stück „Musik“, für mich ein Fall für die Resterampe. Schade um den Rohstoff. Kann nichts, taugt nichts und wird auch nichts. Der Dame, die die feinen Swing-Parts beisteuert, sei empfohlen, mal in Betracht zu ziehen, ein reines Swing-Album zu verfolgen. Das könnte sich locker sehen lassen. Caro Emerald lässt da schön grüßen, Zwinkersmily…
Note: Keine Wertung
Autor: Frank Billek