SLEARS - THE CHAOS WITHIN


Label:METALAPOLIS
Jahr:2024
Running Time:51:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Gegründet wurden Slears im Jahr 2007. Bis zum Debüt-Album „Far Away From Getting Somewhere“ dauerte es ganze sieben Jahre. Aber auch danach haben sich die Bajuwaren Zeit gelassen. Der Nachfolger „Turbulent Waters“ erschien erst 2018. Und im November 2024 (also weitere sechs Jahre später) folgt nun „The Chaos Within“. Produziert von Gitarrist Tom Käser und Christian Mundel, blieb man auch beim Platten-Cover in der Heimat. Dafür konnte man die aus Schliersee stammende Künstlerin Annina Roescheisen gewinnen. Das Kunstwerk „ONI", das auf dem Release zu sehen ist, ist handgemalt. Das Opus startet gleich mit dem namensgebenden Intro „The Chaos Within“. Man hört lediglich geflüsterte Worte und einige Syntesizer. Das hätte die Band sich sparen können. Bei „Barricades“ geht es dann aber richtig zur Sache.

Das Schlagzeug wummert und die Riffs begleiten den kraftvollen und leicht kratzigen Gesang von Peter Kandlinger. Gegen Ende hört man ein erstes filigranes Gitarren-Solo. Industrial Synthies eröffnen „Particles“, aber zum Glück nur kurz. Dann sind erneut Midtempo-Riffs bestimmend. Rhythmische Drums und leicht gepresst klingende Vocals bestimmen zunächst „Digital Dreamer“. Ein weiterer Midtempo-Stampfer, der später von melodischen Klampfen-Melodien geprägt wird. Zunächst Windgeräusche, dann wummerndes Schlagzeug und schöne Gitarren-Hooks, so stellt sich „First Ascent“ dar. Tempomäßig bleibt alles beim Alten. Bei „Hope“ zeigen die Musiker Experimentierfreude. Ein ruhiger Song, teilweise mit akustischen Gitarren und Satzgesang. Aber das bleibt nicht so. Später erschallen druckvolle Riffs. Schon wieder gibt es Keyboards als Einleitung zu „Face The Heat“.

Aber dann wird Fahrt aufgenommen, eine eindringliche Gitarrenmelodie begleitet einige dezente Screams. Dazu gibt es einen sehr eingängigen Mitsing-Refrain. Zu den Synthesizer-Einleitungen muss ich nicht mehr viel sagen, passen eigentlich nicht wirklich. So auch bei „Send Me A Sign“. Aber kurz danach erschallt wieder die kraftvolle Stimme von Peter Kandlinger, unterlegt von hartem Schlagzeugspiel und druckvollen Riffs. Dabei verlieren Slears jedoch nicht die schönen Melodien aus den Augen. Etwas störend empfinde ich die Keyboard-Teppiche. Dafür ist das Six-String-Solo hervorragend. Die Einleitung durch melodische cleane Äxte bei „The Great Escape“ klingt sehr angenehm. Später wird der Gesang durch harte Riffs und rhythmisches Drumming unterlegt. Dazu gibt es stellenweise eine eindringliche Bass-Linie.

Den Gitarren zu Beginn von „Friendly Fire“ fehlt zunächst der Druck. Das ändert sich später. Erneut harte Riffs und stampfendes Drum-Kit. Stellenweise klingt die Stimme etwas hektisch, aber immer nur kurz. „Bare-Knuckle Symphony“ hat nichts Symphonisches an sich. Erneut presst der Fronter seine Voice aus sich heraus. Im Wechsel mit geflüsterten Worten. Bei „I Feel Like A Fortress“ glaubt man zunächst, eine Power-Ballade zu hören. Aber weit gefehlt. Erneut bewegen wir uns im Midtempo-Bereich. Und hören eine großartige Rock-Hymne. Auf „The Chaos Within“ gibt es sehr viel Licht, aber auch ein wenig Schatten.

Zu letzteren zähle ich vor allem das Intro, aber auch die eine oder andere Tasteninstrumenten-Einleitung der Tracks. Aber es überwiegt die großartige Rock-Musik. Auch wenn die Tunes zumeist im Midtempo-Bereich angesiedelt sind, ist die Veröffentlichung sehr abwechslungsreich. Dazu ein satter Sound. Gute Musiker, allen voran der Sänger, sind ein Garant für weitestgehend großartigen Hörgenuss.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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