JANUS EXPERIMENT - MICHELANGELO 2012


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2012
Running Time:61:08
Kategorie: Eigenproduktion
 

Manchmal wird man wirklich noch überrascht, was so ins Haus flattert. Mit „Michelangelo 2012“ von dem Janus Experiment liegt ein durchaus überzeugendes Heavy Metal Musical von Heiko Mürkens in deutscher Sprache vor. Dieses Debütalbum kann als Konzeptalbum über das Genie teilweise dem Power Metal zugeschrieben werden und weiß auch durch die Leistung der jeweiligen Charakterdarsteller und der Erzählstimme durchaus zu gefallen. Aus dem Regen und Kirchenglocken heraus erschallen die ersten ruhigen Töne und läuten mit dem Opener „Am Ende Der Zeit“ die Zeitreise des großen Künstlers ein, wobei er sein Leben Revue passieren lässt in seinem Sterbebett, beginnend mit der Berufswahl, welche dem Vater stark missfiel und musikalisch neben dem Sprechgesang voluminöse Orchester und Metal Passagen zu vernehmen sind. Das folgende „Nichts“ wird aufgeteilt, so dass der erste Teil als Ouvertüre gestaltet wird und der zweite Teil „Du Bist“ als abwechslungsreiches elf Minuten Epos und zudem mit einem furiosen Gitarrensolo brilliert. In bester Power Metal Manier wird „Wahrer Gott“ nachgelegt und bietet außerdem noch mit einem schön arrangierten melancholischen Mittelteil. Mit pathetischen Zügen wartet „In Nomine Patris“ auf und wirkt dabei teilweise ein wenig zu gekünstelt für einen Rocksong. „Ganz Mein“ wird dann deutlich flotter präsentiert und besticht zudem mit progressiven Einflüssen, bevor es nach ruhigen Beginn in „Nur Ein Bild“ auch metallische Klänge ertönen. Neben symphonischen sind auch stampfende Passagen besticht „Vollendung“ mit relativ aggressiver Gesangsgestaltung. Den Abschluss bildet das sentimentale und mit literarischem Anspruch versehene „Refectio“ und beendet damit ein interessantes und innovatives Machwerk der Rockgeschichte, das weltoffenen und experimentellen Fans bedenkenlos empfohlen werden kann.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Markus Peters


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