2009 sah ich Tribulation auf dem Thunders Over Miriquidi Festival in Annaberg-Buchhotz und war total geflasht, dass eine neue Band der Spirit der alten Schweden Death Metal-Bands perfekt eingefangen hat. Heute ist es quasi Standard, das neue Death Metal-Bands so klingen. Damals jedoch nicht! Aber vielleicht war dieser aufkommende Trend auch genau der Grund für ihren Stilwechsel, denn vom Sound der Anfangstage ist hier rein gar nichts mehr zu hören. Manchmal wäre ein Namenswechsel vielleicht besser! Denn das hier sind längst nicht mehr die Tribulation, die ich damals kennen- und lieben gelernt habe. Heute spielen sie eher Gothic Rock mit leichten Metal-Anleihen. Kreischgesang gibt es nur noch selten. Wenn er einsetzt, dann sorgt er für Akzente und Aha-Effekte. Die schaurige Atmosphäre, die sie mit ihrer Musik verleihen, finde ich gar nicht mal so schlecht.

Dennoch will das hier bei mir nicht so richtig zünden. Schlecht gemacht ist es nicht. Eigenständig ist es auch. Aber wisst Ihr noch, wie wir vor dreißig Jahren alle rumgeheult haben, als Tiamat, Samael, Alastis, Moonspell, Rotting Christ und The Gathering Ende der Neunziger auf einmal ganz andere (und massentauglichere) Musik gemacht haben? Genau fühle ich mich jetzt auch. Komisch, dass diese Bands damals alle auch schon bei Century Media waren. Scheint also auch heute noch so ein Label-Ding zu sein. Nur juckt es mich heute nicht mehr. Versteht mich nicht falsch! Ich kenne viele Leute, die die neuen Tribulation-Sachen geil finden! Auch ist das alles hier wirklich alles andere als schlecht! Aber ich bin – seit dem Stilwechsel vor ein paar Jahren – wohl einfach der falsche Ansprechpartner...

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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