PAUL MCCARTNEY - THE LOVE WE MAKE
Label: | EAGLE VISION |
Jahr: | 2011 |
Running Time: | 94:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Paul McCartney saß am 11. September 2001 in einer Maschine auf dem New Yorker Flughafen, als der Anschlag von Terroristen auf das World Trade Centre verübt wurde. Auch er dürfte das Land nicht verlassen. Geschockt und betrübt wie der Rest der Bevölkerung wollte er Schmerz und Angst lindern. Doch wie? Das war die große Frage. Natürlich durch Musik. „Musik und ein Film, der die ganze Wahrheit erzählt“, so O-Ton Mister McCartney. Nun das mit der ganzen Wahrheit lassen wir jetzt Mal bewusst weg und widmen uns der Musik. Keine sechs Monate nach dem Einsturz diverser Gebäude in New York City, als man noch mitten im Verdauen war und kaum Antworten auf das Geschehene hatte, fand das Benefizkonzert, „The Concert For New York City“ statt. Der Weg dorthin war nicht einfach aber Paul hatte die Idee auf seine Art und Weise die Stadt, die Einwohner, die Polizisten, Feuerwehrleute und Helfer, zu unterstützen. Mit den Regisseuren Albert Maysles („Gimme Shelter“) und Bradley Kaplan, wurde des weiteren ein Film kreiert, der aufzeigt wie Paul im gelähmten Umfeld von New York City die Vorbereitungen traf. Er gab Interviews bei Howard Stern, Ed Sullivan und Dan Rather und traf Menschen auf der Straße und natürlich etliche Feuerwehrleute in ihren Dienststellen. Zu sehen gibt es exklusives Bachstage-Material von den Proben und Treffen mit vielen Prominenten die Teil der Show werden sollten (Elton John, The Rolling Stones, The Who, James Taylor, Sheryl Crow, Billy Joel, David Bowie, Jay-Z, Bon Jovi und die Moderatoren Jim Carrey und Billy Crystal) oder einfach nur Anteil nahmen (Ozzy, Governor George Pataki, Michael J. Fox, President Bill Clinton und die Schauspieler Steve Buscemi, Harrison Ford und Leonardo DiCaprio). Ein immenses Aufgebot und ein emotionaler Streifen.
Allerdings sollte man nicht vergessen, dass es sich hier um eine Dokumentation handelt, die jegliche Berichterstattung über den eigentlichen Anschlag und politische Ansätze außen vor lässt. Es wird auch nicht näher oder ganz auf den Event des Benefiz-Konzertes eingegangen. Man sieht nur einzelnen Teile und stark gekürzte Auszüge einiger Acts. Doch man ist weit von einer Selbstbeweihräucherung oder Selbstdarstellung entfernt. Es ist eigentlich wie ein großes Klassentreffen vieler bekannter Menschen die einer Stadt beistehen, denen sie unter verschiedenen Umständen viel zu verdanken haben. Es geht darum etwas zurückzugeben, was man vor Jahren erhalten hat. Und um Zusammenhalt, wie wir es aus unserer westlichen Welt kennen, wenn es wirklich eng wird. Der 16mm Film auf Blu-Ray (ebenfalls als DVD erhältlich) wurde absichtlich in schwarz/weiß gedreht und hätte meinetwegen noch länger sein können. Er ist emotional stark aber es wird nicht sinnlos auf die Tränendrüse gedrückt. Love it!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak