Obwohl ich sehr gerne Blues mit kräftigen Frauenstimmen höre, ist Kaz Hawkins bisher an mir vorbeigezogen. Nun, das hat sich gerade geändert! Kaz stammt ursprünglich aus Irland, hat sich aber in einem ländlichen Bereich Frankreichs niedergelassen. Die Stories ihres geprägten Lebens erinnern mich ein wenig an die Biographie von Beth Hart, die ja auch etliche Höhen und Tiefen durchschritten hat. Allerdings ist Kaz schon alleine stimmlich ein ganz anderes Kaliber, mit dem Ausdruck eines Louis Armstrongs und dem Bass von Barry White erzeugt jeder Song auf diesem Album sofort Gänsehaut. Dazu eine Begleitband vom Feinsten, die den Stücken eine Seele gibt. Die vorliegende Live Aufnahme ist beim Summer Camp Festival in Brezoi (Rumänien) mitgeschnitten worden und für 2025 ist Teil II geplant.

Man hört die Begeisterung des Publikums, während Miss Hawkins Klassiker von Willie Dixon, Nina Simone zum Besten gibt. Natürlich kommen auch die Stücke aus eigener Feder nicht zu kurz, allen gemeinsam ist die unglaubliche Inbrunst, mit der sie vorgetragen werden. Es swingt, rockt und zielt mitten ins Herz. Ein phantastisches Klangerlebnis, das mehr als fesselt. Ein winziger Kritikpunkt, der aber mehr meinem persönlichen Geschmack geschuldet ist, bleibt beim teilweise zu starken Echoeffekt. Aber das richtet sich wohl auch nach dem Menschen an den Reglern oder weil heutzutage viele Aufnahmen und Mitschnitte auf Mehrkanal-Wiedergabe ausgelegt werden. Ansonsten eine absolute Kaufempfehlung für Liebhaber von tiefschwarzen Blues Stimmen.

Note: Keine Wertung
Autor: Andrea Schmidt

zurück zur Übersicht