WALLY - SAME


Label:ATLANTIC
Jahr:1974
Running Time:40:10
Kategorie: Classics
 

Wally war eine Progressive Rock-Band aus England, die es Mitte der Siebziger auf zwei Alben brachte. Sie ähnelten sich nicht nur musikalisch, sondern auch äußerlich: Das Debüt hat einen weißen Hintergrund mit blauem Aufdruck, das zweite Album „Valley Gardens" einen schwarzen Hintergrund mit weißem Aufdruck; das Motiv beider Cover ist aber tatsächlich identisch! Dennoch handelt es sich hier um zwei verschiedene Alben, die 1974 beziehungsweise 1975 erschienen sind. Prominentestes Mitglied ist wahrscheinlich Geiger Pete Sage, den man heute von Santiano her kennt. Mit feucht-fröhlicher Schunkelmucke hat das hier aber rein gar nichts zu tun. Oft wird die Musik von Wally als Symphonic Prog beschrieben, was aber nur bedingt stimmt. Vielmehr handelt es sich um eine Mischung aus Artrock und Country Rock; letzteres vor allem durch die Steel Guitar, die immer wieder auftaucht. Die langen Gitarrensoli erinnern manchmal an Wishbone Ash, der Refrain des Openers The Martyr" an etwas Breathe" an Pink Floyd. Die ruhigen Songs, wie zum Beispiel I Just Wanna Be A Cowboy" gehen vor allem gesanglich sehr in Richtung Crosby, Stills & Nash.

Die Besonderheit an diesem Album ist die Violine, die immer wieder die Leadgitarre ergänzt. Man könnte als Manko sehen, dass hier zwei Genres miteinender verbunden werden, die nicht immer zueinander passen. So gibt es hier keinen roten Faden, der sich gleichmäßig durch alle Songs zieht. Eine Violine gibt es nicht in jedem Song, eine Steel Guitar aber auch nicht. Zudem ist das Album auf Dauer recht ruhig, und es fehlt der ein oder andere Ausbruch mit elektrischen Gitarren. Dennoch kann man die sechs Songs, von denen nur zwei unter fünf Minuten dauern, ganz gut am Stück hören. Typisch für Progressive Rock aus der Zeit ist, dass der letzte Song des Albums dreizehn Minuten dauert. Hier wird dann im Mittelteil auch mal das Tempo angezogen. Bekannt wurde die Band nie. Das ist schon etwas seltsam. Zum einen erschienen beide Alben bei einem Major-Label (Atlantic Records), zum anderen sorgte hier niemand Geringeres als Yes-Keyboarder Rick Wakeman für die saubere Produktion. Wally" ist kein unsterblicher Klassiker geworden, aber schön zu hören, wenn man Bands wie Pink Floyd, Alan Parsons Project, Ambrosia, Firefall, Crosby, Stills & Nash oder Wishbone Ash mag. Eher für Liebhaber als für Puristen!

Tracklist:
Seite 1:
The Martyr (7:50)
I Just Wanna Be A Coyboy (3:55)
What To Do (6:50)

Seite 2:
Sunday Morning Lady (2:30)
To The Urban Man (13:35)
Your Own Way (5:30)

Line-Up:
Roy Webber – Acoustic Guitar, Lead Vocals
Pete Cosker – Electric & Acoustic Guitar, Bass, Vocals
Paul Middleton – Steel Guitar, Bass
Paul Gerrett – Piano, Organ, Mellotron
Pete Sage – Electric Violin, Bass, Mandolin
Roger Narraway – Drums, Percussion

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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