EUROPE, STONERIDER

Bochum, Matrix, 10.11.2012

STONERIDER matt tanner LIVE 2012Heute war in der Matrix Bochum mal wieder so richtig was los. Europe schauten auf ihrer „Bag Of Bones“ Tour 2012 mit Stonerider im Schlepptau vorbei. Die 1979 gegründete Hardrockband aus Schweden um Sänger Joey Tempest, wurde bereits vor Einlass von zahlreichen Fans erwartet. Auch die holländischen Nachbarn oder der ein oder andere Musiker-Kollege ließen sich Europe nicht entgehen. Noch bevor Stonerider auf die Bühne gingen, war der Tunnel der Matrix rappelvoll. Stonerider betraten pünktlich um 20:00 Uhr die Bühne. Die 2008 gegründete Hardrockband aus Atlanta spielte recht ordentlich sechs rockige Songs. Unter anderem „Rush Hour, Baby" oder „Wild Child" von aktuellen Silberling „Three Legs Of Trouble“, die zwar bei dem Publikum gut ankamen, aber einfach nicht wirklich die Menge zum Toben brachten. Was sicherlich auch an der fehlenden Bühnenaktion und der Wortkargheit der drei Musiker lag. Der fetzige sechziger Jahre Sound und die frechen Texte über Autos, Frauen und Sex passten generell super an diesem Abend. Doch keine Animation und spärliche Ansagen produzierten wenig Stimmung. Wenn sie das für die Zukunft verbessern würden, könnte das was richtig Gutes werden. Nach 30 Minuten gingen Stonerider erneut pünktlich wie die Maurer um 20:30h von der Bühne.



Um Punkt 21:00 Uhr startete das Programm von Europe. Bereits bevor die Hardrocker die Bühne betraten, jubelte und applaudierte das Publikum. Schon jetzt war die Stimmung besser, als auf manch einem anderen Konzert während der Songpausen. Mit „Riches To Rags“ begannen Europe ihren Abend. Der Tunnel der Matrix füllte sich von den ersten Minuten an mit Begeisterung, was nicht zuletzt auch an einem 1-A-Sound lag. Bereits der vierte Song „Superstitious“ schaffte eine so ansteckende und mitreißende Stimmung, dass es kaum jemandem gelang, nicht mitzugehen. Der Chor der Masse war gigantisch. Kurzerhand wurde der Song um gedichtet und ein „Tief im Westen, ist alles besser, oh Bochum“ von Sänger Joey Tempest angestimmt. Liebevoll nannte er die Matrix während seiner Pausenansage „Fucking Freakhouse“ bevor es mit Songs wie „Scream Of Anger“ weiter im abendlichen Programm ging. Die Luft stand bereits, aber dafür ist die Matrix Bochum ja bekannt. Erst recht, wenn sich knapp sechshundert feierfreudige Europe Fans versammeln. Nach „Demon Head“ folgten drei Akustik Songs als kleine Verschnaufpause. Auch diese wurden immer wieder zur Begeisterung der ganzen Band von den Chören des Publikums getragen. Etwas auffällig war, dass Europe sich anscheinend als eigene interne Luftholpause vor dem ein oder anderen Song ein Intro gönnten. Der Song „Bag Of Bones“ wurde durch das Gitarrensolo von John Norum eingeleitet. Die Matrix feierte weiter, der Schweiß tropfte fast von der Decke, so warm wurde es. Die unfassbare Atmosphäre ging natürlich an Mr. Tempest keineswegs vorbei. Mehrmals bedankte er sich ausführlich, fast fassungslos beim Publikum für diesen wundervollen Abend. Doch als Keyboarder Mic Michaeli „Carrie“ anstimmte übertraf sich das jubelde Publikum erneut. Joey hörte streckenweise auf zu singen und genoss einfach mit geschlossenen Augen den großartigen Chor seiner Fans, gefolgt von einem endlos langem Applaus. Man dachte schon, das alles sei nicht zu toppen, da folgte einige Songs später der Höhepunkt dieses Abends mit „Rock The Night“. Die Band, sowie das Publikum, waren wie in Trance. Eine riesige Party begann, der Boden bebte, jeder Besucher sang mit. Wieder nutzen Europe die Gelegenheit, um erneut mit einem eingebauten Medley aus „Rock You Like A Hurricane“ von den Scorpions oder „Another One Bites The Dust“ von Queen und Zwischenrufen wie „I'm A Sexmachine“ dem Publikum alles zu entlocken, was noch übrig war. Dreißig Jahre Bühnenerfahrung machten sich hier ganz stark bemerkbar. Die Folge war ein knapp vier minütiger Applaus und Lobesgesang vom EUROPE joey tempest LIVE 2012Feinsten, ehe die Zugabe mit „Last Look At Eden“ und dem nicht zu vergessenen „Final Countdown“ begann. Die Europe-Party neigte sich dem Ende und sowohl das Publikum als auch Europe gaben zusammen noch mal alles. Sie ließen sich verdient feiern. Wer die Jungs noch nie live erlebt hat, sollte das dringend nachholen. Nach knapp zwei Stunden geladene Power verabschiedeten sich Europe mit den Worten „Bis zum nächsten Mal, Tschüss!“. Wir danken für dieses Spektakel mit hohem Spaßfaktor und freuen uns riesig auf das nächste Mal, bis bald!

Setlist:
Riches To Rags
Not Supossed To Sing The Blues
Firebox
Superstitious
Scream Of Anger
No Stone Unturned
New Love In Town
Demon Head
The World Keep On Turning (akustisch)
Drink And A Smile (akustisch)
Dreamer (akustisch)
Bag Of Bones
Girl From Lebanon
Carrie
The Beast
Doghouse
Let The Good Times Rock
Rock The Night
---
Last Look At Eden
The Final Countdown



Autor: Denise Schokolowski - Pics: Jörg Litges